Spätestens in diesem Sommer sollen die Züge am Laimer Bahnhof auf dem neuen Gleis 1, das derzeit im Zuge der zweiten Stammstrecke entsteht, aus der Stadt herausfahren. Mit dem Abbruch der alten Plattform von September an soll dann auch der provisorische Lift, der den Fahrgästen bisher den barrierefreien Zugang zu den Bahnsteigen ermöglicht hat, weichen. Doch was geschieht danach?
Im Oktober hatten Vertreter der Deutschen Bahn (DB) dem Laimer Bezirksausschuss (BA) noch versichert, dass man an einer Lösung für eine komplette Barrierefreiheit arbeite. Nur wenig später teilt das Referat für Stadtplanung und Bauordnung jedoch mit, dass die barrierefreie Erschließung der Bahnsteige A und B bis Frühjahr 2023 nicht möglich sein werde.
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Erst im April nächsten Jahres sollen Fahrgäste den Bahnsteig A über das Zugangsbauwerk Ost wieder barrierefrei erreichen können. Bahnsteig B soll sogar erst von Mai 2024 an über die dann im Rohbau fertiggestellte Umweltverbundröhre (UVR) barrierefrei zugänglich sein. Die Laimer Stadtviertelvertreter sind empört und fordern weiterhin durchgehend barrierefrei erreichbare Bahnsteige A und B am S-Bahnhof Laim während der gesamten Bauzeit. Frei nach dem Motto: "Was möglich ist, soll möglich gemacht werden."
Eine verheißungsvolle Lösung gibt es aber wohl nicht, die Erklärung der Bahn ist ernüchternd: "Wir sehen aktuell aus technischen und baulichen Gründen kaum eine Möglichkeit, einen Interimsaufzug an anderer Stelle zu errichten." Es werde jedoch geprüft, ob während der weiteren Bauphasen ein neuer barrierefreier Zugang durch die Umweltverbundröhre geschaffen werden könne, beschwichtigt eine Sprecherin der Bahn. Details zum Zeitplan und zur möglichen Ausgestaltung eines provisorischen Zugangs will die DB allerdings nicht preisgeben, man befinde sich derzeit "im Gespräch mit der Stadt".