150 Patienten mit Covid-19 liegen zurzeit in Münchner Intensivbetten. Auch das Schwabinger Krankenhaus kommt an seine Grenzen. Seit März arbeiten 15 Ärzte und 42 Pflegekräfte ununterbrochen mit Corona-Patienten.
Viele Patienten können nicht sagen, wie es ihnen geht. "Wir müssen für sie mitdenken", sagt Oberarzt Niklas Schneider. Damit sie ihre Patienten trotzdem kennenlernen können, fragen die Pflegekräfte Angehörige nach Informationen. Wie hat der Patient gelebt? Wie ist er erkrankt? Was ist ihm wichtig? Durch diese Erzählungen "wächst der Patient uns ans Herz".
Selbst wenn Kranke im Koma sind, reden die Pflegerinnen und Pfleger mit ihnen, klären auf, was als nächstes passiert, erzählen, welcher Tag es ist. So soll möglichst viel Normalität bewahrt werden.
Um in die Corona-Intensivstation zu gelangen, muss das Personal auf so einiges achten. Zum Trinken muss man sich rausschleusen, ein Absetzen der Maske ist nicht erlaubt.
Seit dem ersten Ausbruch gilt Besuchsverbot. Ausnahmen gibt es, wenn der Patient tatsächlich im Sterben liegt.
Die Oberärzte fürchten, bald in eine Situation zu geraten, in der sie nicht mehr jeden Patienten versorgen können. "Wenn es sich so weiterentwickelt, bin ich an Heiligabend eh hier", sagt Oberarzt Jürgen Lärmer.