SZ-Serie "Was Münchens Museen auszeichnet":Die Geschichten der Münchner Juden

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Jutta Fleckenstein ist stellvertretende Direktorin des Museums und Kuratorin der Dauerausstellung. (Foto: Yoav Kedem)

Jutta Fleckenstein möchte die persönlichen Schicksale voller Diskriminierung und Verfolgung, aber auch Hoffnung für den Besucher so greifbar wie möglich machen. Sie weiß: "Jede Ecke der Stadt ist mit Erinnerungen verbunden."

Von Linus Freymark

Ein bisschen schüchtern schauen die drei Mädchen in die Kamera. Ein schmales Lächeln auf den Lippen, den Blick geradewegs ins Objektiv gerichtet. Die beiden Älteren haben die Kleine in die Mitte genommen, nur mühsam schafft sie es, aus dem Zugfenster zu schauen, die Öffnung über der heruntergelassenen Scheibe ist beinahe zu hoch für sie. Drei fröhlich wirkende Mädchen in der Bahn - das Bild könnte einen Aufbruch in die Ferien abbilden. Doch die Fotografie, aufgenommen am 27. Juni 1939 am Münchner Hauptbahnhof, stellt keine Ferienfahrt dar. Denn Beate Siegel und die anderen beiden jüdischen Mädchen sind auf dem Weg nach London, weg aus München, weg von der Verfolgung durch die Nationalsozialisten. Für die 14-Jährige ist es ein Abschied für immer, noch heute lebt sie, mittlerweile 96 Jahre alt, als Bea Green in London.

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