Wer je vom Münchner Hauptbahnhof aus mit dem Zug irgendwohin gefahren oder von irgendwoher dort angekommen ist, hat aller Wahrscheinlichkeit nach einen schnellen Blick auf sie geworfen: die große vierarmige Uhr, die seit den Siebzigerjahren in der Mitte der Empfangshalle von der Decke hing, gut sichtbar von allen Seiten. Im Zuge des Bahnhofsumbaus wurde sie in der vorigen Woche abmontiert und abtransportiert. Sie wird nun gereinigt, konserviert und gewartet - und soll dann dauerhaft im Verkehrszentrum des Deutschen Museums zu sehen sein.
"Die Deutsche Bahn hat sie uns zur Übernahme angeboten. Da sagen wir natürlich nicht nein", erklärte Frank Zwintzscher, wissenschaftlicher Mitarbeiter im Verkehrszentrum. Anders als die denkmalgeschützte Fassadenuhr kommt der Zeitanzeiger aus der Empfangshalle im neuen Hauptbahnhof nicht mehr zum Einsatz. Aber in der Ausstellung zum Thema Reisen im Verkehrszentrum soll die Uhr dem Publikum als Anschauungsobjekt dienen, "wie eng unsere heutige Zeiteinteilung mit der Eisenbahn verbunden ist", sagt Zwintzscher: "So ging zum Beispiel die heutige Mitteleuropäische Zeit einst aus der vereinheitlichten 'Eisenbahnzeit' hervor." Das waren noch Zeiten!