Luxussanierung:Angst vor Gentrifizierung rund um die Isarphilharmonie

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Nach 18 Monaten Bauzeit ist die Isarphilharmonie HP8 als Interimsquartier für den Gasteig im Oktober 2021 eröffnet worden. (Foto: Peter Kneffel/picture alliance/dpa)

Der Interims-Gasteig könnte nicht nur das Publikum locken, sondern auch Investoren, fürchten Anwohner. Deshalb sollen die Mieter im Brudermühlviertel besser geschützt werden - doch die Stadt lässt sich damit Zeit.

Die Isarphilharmonie HP8 an der Brudermühlstraße könnte ihre Umgebung nicht nur für Kulturfreunde attraktiver machen, sondern auch für Investoren, die sich auf Luxussanierungen spezialisiert haben. Entsprechende Befürchtungen begleiteten bereits die Standortsuche fürs Gasteig-Ausweichquartier. Konkreter wurden sie noch einmal Ende 2022 mit dem Verkauf und der geplanten Sanierung des "Sigi-Sommer-Hauses" am Südende der Bruderhofstraße.

Wie von Bewohnern und Bezirksausschuss gefordert, erwägt die Stadt nun, das südliche Brudermühlviertel wieder in die Erhaltungssatzung aufzunehmen. Schnellen Schutz gegen die drohende Verdrängung angestammter Mieter verspricht der Beschluss des städtischen Planungsausschusses allerdings nicht - nach Prüfung anhand des Kriterienkatalogs kann der Stadtrat die Wiederaufnahme frühestens 2026 beschließen.

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Das Erhaltungssatzungsgebiet Sendling wurde 2021 entfristet, gilt nun also zeitlich unbegrenzt, mit Überprüfung im Fünfjahrestakt. Das aktuelle Satzungsgebiet umfasst die meisten Wohngebiete nördlich der Brudermühlstraße, südlich davon nur einen schmalen Streifen ab der Thalkirchner Straße ostwärts. Das südwärts gelegene Wohnquartier zwischen Thalkirchner, Dietramszeller und Schäftlarnstraße wurde 2016 aus der Satzung genommen, da "Aufwertungspotenzial" und "Verdrängungsgefahr" anhand der demografischen Daten und des Häuserbestands unterhalb der kritischen Werte lagen.

Ins Gewicht fielen bei dieser Entscheidung, die der Stadtrat 2021 bestätigte, nicht zuletzt die genossenschaftlichen Wohnblöcke rund um den Dietramszeller Platz. Das HP8 erweist sich allerdings zusehends als langlebiger Publikumsmagnet und damit als "besonderer Attraktivitätsfaktor" im Sinne der Satzungskriterien. Vor Ablauf des Fünfjahresturnus will das Planungsreferat das Gebiet aber nicht neu untersuchen, zu "komplex und kleinteilig" sei die Materie.

Von der Durchschlagskraft des Instruments zeigt sich die Stadtverwaltung insgesamt nicht allzu überzeugt, laut Vorlage könne hier es hier die Gentrifizierung lediglich "verlangsamen". Generell als stumpfes Schwert, das dennoch tief in Eigentumsrechte einschneide, kritisierte erneut FDP-Stadtrat Jörg Hoffmann Erhaltungssatzungen und stimmte daher gegen den Prüfauftrag.

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