Kulturzentrum in München:Wie der Gasteig ursprünglich saniert werden sollte

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Der neue Gasteig, wie ihn sich das Architekturbüro Henn nach der Generalsanierung vorstellt: zur Stadt hin geöffnet durch eine Glasfront. (Foto: Architekturbüro Henn/Visualisierung: MIR)

450 Millionen Euro wollte sich die Stadt die Ertüchtigung des Kulturzentrums kosten lassen. Visualisierungen zeigen, was alles entstehen sollte.

Die Pläne, nach denen die Generalsanierung des Kulturzentrums Gasteig bisher vorbereitet wurden, stammen vom Architekturbüro Henn. Dieses war im Mai 2018 als einer von drei gleichberechtigten Siegern aus einem Architekturwettbewerb hervorgegangen und daraufhin vom Aufsichtsrat der Gasteig GmbH beauftragt worden. Im Januar 2019 hob die Vergabekammer Südbayern die Entscheidung allerdings wieder auf - wegen unklarer Vorgaben. Ein zweiter Ausschreibungsanlauf musste unternommen werden. Aus diesem ging, im Juni 2019, erneut das Büro Henn als Sieger hervor.

Die Entwürfe wurden im Laufe der Zeit mehrmals präzisiert. Visualisierungen zeigen, was für 450 Millionen Euro hätte entstehen sollen. Nun aber wurde kein Investor gefunden, der die Sanierung in diesem vom Stadtrat verfügten Kostenrahmen realisieren will - und es ist völlig unklar, ob aus den Bildern je Wirklichkeit wird.

(Foto: Architekturbüro Henn/Visualisierung: MIR)

Aus der Vogelperspektive ist zu erkennen, wie der generalsanierte Bau sich in die Umgebung einfügen sollte. Die Dächer sollten begrünt und zum Teil begehbar sein.

(Foto: Architekturbüro Henn/Visualisierung: MIR)

Die Blickachse vom Rosenheimer Platz aus in Richtung Innenstadt. Nicht nur die Fassade, auch die Gestaltung des Vorplatzes sollte Zugänglichkeit signalisieren.

(Foto: Architekturbüro Henn/Visualisierung: MIR)

Freier Blick über München: Auf dem Dach sollte nicht nur ein Restaurant entstehen, sondern auch eine Aussichtsplattform - für jeden ohne Konsumzwang zugänglich.

(Foto: Architekturbüro Henn/Visualisierung: MIR)

Das obere Foyer der Philharmonie sollte ebenfalls eine gute Aussicht über die Münchner Altstadt bieten. Dort sollte eine Fläche entstehen, die auch tagsüber bespielbar wäre und zum Verweilen einlädt.

(Foto: Architekturbüro Henn/Visualisierung: MIR)

Ein Blick in den umgestalteten Konzertsaal: Die Distanzen zwischen den Musikern und den Zuschauern auf den hinteren Rängen sollten kürzer werden - die vielgeschmähte Akustik der Philharmonie so deutlich besser. Die Zahl der Sitzplätze hätte sich dabei nicht wesentlich, aber vielleicht um einige Dutzend verringert.

(Foto: Architekturbüro Henn/Visualisierung: MIR)

Auch Treppen sollten für kleinere Veranstaltungen genutzt werden können. Das Ansinnen der Architekten: Die Räume sollten licht und luftig wirken.

(Foto: Architekturbüro Henn/Visualisierung: MIR)

Trotz der vielen Änderungen - ein Charakteristikum des Ende der 1970er-Jahre von der Architektengemeinschaft Raue, Rollenhagen, Lindemann und Grossmann geschaffenen Gebäudes sollte erhalten bleiben: die Backstein-Optik, hier beispielsweise zu sehen an einer Visualisierung für die Umgestaltung der Stadtbibliothek.

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