Abkühlung an heißen Tagen:Wie München sich für Hitzetage rüstet

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Ein bisschen mehr Grün als hier in der Westenriederstraße am Viktualienmarkt darf es schon sein. (Foto: Stephan Rumpf)

150 neue Bäume in der Fußgängerzone, aber keine Sprühnebel-Spender: In der Innenstadt soll es bald mehr Schatten geben. Leicht ist das nicht umzusetzen.

Von Heiner Effern

Die Stadt will bis zu 150 zusätzliche Bäume in den Fußgängerzonen der Altstadt pflanzen. Damit soll die Aufenthaltsqualität verbessert und der zunehmenden Hitze an Sommertagen Rechnung getragen werden. Sonnensegel, Sprühnebelanlagen und mobile Wasserspender wurden als Alternativen auch untersucht, aber vom Baureferat als schwierig umsetzbar abgelehnt.

Auch für die Sommerstraßen soll es von 2025 an Verbesserungen geben. Die teilweise sehr triste Ausstattung soll von einem privaten Anbieter zum Beispiel mit Mobiliar aus Holz oder Spielgeräten attraktiv ergänzt werden.

"Mit zusätzlichen Bäumen sorgen wir nun für Abkühlung an heißen Tagen und ein besseres Stadtklima - und machen unsere Fußgängerzone so fit für die Zukunft", erklärte SPD-Stadtrat Klaus Peter Rupp nach dem entsprechenden Beschluss im Bauausschuss. Dazu sorge mehr Grün zusammen mit attraktiven Geschäften und Lokalen auch für eine größere Anziehungskraft.

Bis die ersten neuen Bäume stehen, wird es aber noch dauern. Die 150 potenziellen Standorte zum Beispiel in der Neuhauser und der Kaufingerstraße, der Diener- und Weinstraße, der Rosen- und Sendlinger Straße müssen noch gründlich auf die technische Machbarkeit untersucht werden und sind mit Anliegern und dem Denkmalschutz abzustimmen. "Dieses umsichtige Vorgehen trägt dem hochsensiblen wie hochfrequentierten Altstadtraum Rechnung", erklärte Baureferentin Jeanne-Marie Ehbauer laut Mitteilung.

Die CSU hätte zur Abkühlung an heißen Tagen auch gerne Wassernebelspender aufgestellt, die durch hauchdünne Tröpfchen Passanten Kühlung verschaffen können. In Wien werden nach Auskunft des Baureferats etwa 200 mobile Geräte aufgestellt, die solchen Sprühnebel verbreiten. In München dafür eine Infrastruktur aufzubauen, sei aber zu aufwändig und zu teuer, erklärten Baureferat und die Stadtwerke München als Wasserversorger. Zudem bestehe immer wieder die Gefahr der Verunreinigung, etwa durch Legionellen.

Deutlich ansehnlicher werden sollen auch die Sommerstraßen. Seit 2020 sperrt die Stadt unter diesem Motto jedes Jahr um die zehn Straßen für den Verkehr, um sie Anwohnern und Passanten zum Aufenthalt zur Verfügung zu stellen. Dafür hielt das Baureferat etwa 2000 Pflanzen pro Jahr bereit. Doch die Ausstattung wirkt oft wenig einladend, die in Fußgängerzonen üblichen Pflanzgefäße und Stühle hätten "keine ausreichende Attraktivität" erzielt, heißt es vom Baureferat.

Nun soll von 2025 an ein privater Anbieter das Mobiliar liefern, dafür werden jährlich nur noch sieben bis neun Sommerstraßen ausgewiesen. Die sollen dann mehr genutzt werden. "Wichtig sind uns dabei auch Spielelemente wie beispielsweise Tischtennisplatten", erklärte Grünen-Stadtrat Florian Schönemann.

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