Ehrung durch den Stadtrat:Wo geht es zur Franz-Beckenbauer-Straße?

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Auf Anregung der Fans soll vor der Arena eine Statue von Franz Beckenbauer aufgestellt werden. (Foto: Peter Kneffel/dpa)

In Münchens Ältestenrat ist man sich einig, dass nach dem verstorbenen "Kaiser" eine Straße oder ein Platz benannt werden soll. Die Frage ist nur, wo - und wer dann vom Straßenschild verschwinden muss.

Von Heiner Effern

Die Stadt wird den am 7. Januar verstorbenen Franz Beckenbauer ehren, indem sie eine Straße oder einen Platz nach ihm benennt. Darüber herrschte spontan nach der Todesnachricht politisch bereits Einigkeit, nun hat dieser Plan auch die erste Hürde genommen. Der Ältestenrat des Stadtrats hat sich nach Informationen der SZ am vergangenen Freitag dafür ausgesprochen und intern bereits über mögliche Örtlichkeiten gesprochen. Am Sonntag ist der Vorstandschef des FC Bayern, Jan-Christian Dreesen, bei einem Fanclub-Besuch im Allgäu vorgeprescht und soll laut dem Münchner Merkur die Umbenennung der Werner-Heisenberg-Allee an der Fröttmaninger Arena angeregt haben.

Damit liegt er wohl nicht weit entfernt von der Stadtpolitik. Diese soll im Ältestenrat auch über den Umgriff der Esplanade auf dem Weg zur Arena gesprochen haben. Als zweite Variante soll über einen Platz in Giesing nachgedacht werden, möglicherweise über einen Teil des St.-Martins-Platzes. Das würde die Herkunft Beckenbauers berücksichtigen, in unmittelbarer Nähe liegt der Fußballplatz, auf dem er seine ersten Spiele bestritten hat.

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Die Stadtverantwortlichen verweisen auf das vertrauliche Verfahren, das bei einer solchen Ehrung üblich ist. Die Debatten sollen intern bleiben, damit bei möglichen Meinungsverschiedenheiten kein Schatten auf die Benennung fällt. Kommunalreferentin Kristina Frank (CSU) bestätigte nur, dass sie ihr zuständiges Amt beauftragt hat, passende Örtlichkeiten zu suchen, um sie dem Ältestenrat vorschlagen zu können. "Dies wird selbstverständlich eng mit der Familie von Franz Beckenbauer und dem FC Bayern abgestimmt", sagte Frank.

Irgendwann in den 1970er-Jahren zeigte Franz Beckenbauer die Stelle, wo er als Kind durch ein Loch im Zaun auf den Sportplatz des Giesinger SC 1906 gelangte. (Foto: IMAGO/Fred Joch)

Umbenennung frühestens ein Jahr nach dem Todestag

Aus der Stadtpolitik ist zu hören, dass die Entscheidung darüber schon bald fallen könnte, aber das festgelegte Vorgehen für die Umbenennung einer Straße oder eins Platzes auch bei Franz Beckenbauer einzuhalten sei. Das heißt, Gutachter und Politik müssen zustimmen. Dass dem Physik-Nobelpreisträger Werner Heisenberg seine Allee einfach entzogen und Franz Beckenbauer zugewiesen wird, könnte auf Widerstand stoßen. Grundsätzlich gilt zudem, dass die Ehrung frühestens ein Jahr nach dem Todestag erfolgen kann.

Eine weitere Auszeichnung, die der FC Bayern laut Vorstandschef Dreesen plant, könnte eventuell schneller umgesetzt werden. Auf Anregung der Fans soll vor der Arena eine Statue von Franz Beckenbauer aufgestellt werden. Er würde dort in der Nähe seines früheren Mitspielers Gerd Müller stehen, der ebenfalls auf diese Weise geehrt wurde.

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