Neuer "Die drei Fragezeichen"-Film:Ein Fall für das Münchner Premierenpublikum

Lesezeit: 2 min

Die Schauspieler Julius Weckauf (von links), Nevio Wendt und Levi Brandl nehmen vor der Filmpremiere im Mathäser Filmpalast den Sänger Mark Forster (2. von links) in ihre Mitte. Er hat den Filmsong geschrieben und gesungen. (Foto: Stephan Rumpf)

Der Film "Die drei Fragezeichen - Erbe des Drachen" feiert Weltpremiere in München. An Bord: Drei Nachwuchsdetektive, eine Grusel-Gräfin und viele Erwachsene mit Kindern. Wobei nicht ganz klar ist, wer hier wen begleitet.

Von Ulrike Heidenreich

Im Mathäser Filmpalast ist am Sonntagnachmittag alles nicht so leicht auseinanderzuhalten. Es findet statt: eine Filmpremiere, in diesem Fall sogar eine WELT-Premiere wie es auf den groß ausgeflaggten Plakaten heißt. Doch wer begleitet da wen? Gehen hier erwachsene Menschen, alle so zwischen 30 und 60, mit ihren Kindern, Enkelkindern oder Nichten und Neffen zum Kinderfilm mit Gratis-Popcorn und Fanta? Oder kommen die jüngeren Menschen nur mit, damit ihre Altvorderen nicht so alleine im Kino sitzen? Bei der Premiere der "Drei Fragezeichen", genauer "Die drei ??? - Erbe des Drachen" ist das nicht so klar zu trennen. Denn die Begeisterung, die glänzenden Augen sind bei allen Premierengästen in den verschiedenen Kinosälen gleich groß.

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Die "Drei Fragezeichen" und ihr Erfolg seit vielen Jahrzehnten, über alle Altersgruppen hinweg, sind ein Phänomen. Um das zu erklären, fragen wir eine Mutter und ihren Sohn. Beide, so erzählen sie, hören die Hörspiele oft abends zum Einschlafen. Ines H., 52 Jahre alt, kennt alle Folgen, es sind mehr als 200. Als die erste herauskam, war sie neun Jahre alt. Woher diese Treue, diese Begeisterung? "Wenn ich die ,Drei Fragezeichen' höre, habe ich das Gefühl, dass meine Mutter mir eine Gute-Nacht-Geschichte vorliest. Die Stimmen der drei Sprecher sind mir so vertraut wie die von Familienmitgliedern", sagt sie.

218 Bücher, 219 Hörspiele - und nun der dritte Film

Und was sagt ihr Sohn Max, 16 Jahre alt? Er hat es gerade aufgegeben, beim Dosenwerfen im Foyer anzustehen, weil dort mindestens 50, ungefähr einen halben Meter kleinere Fans darauf warten, eine Strickmütze mit ???-Logo zu bekommen. Max sagt: "Ich find's super, weil da drei Jugendliche sind, die Spaß mit ihren Hobbys haben. Es ist schön zu hören, wie sie durch dick und dünn gehen und am Ende immer zusammenhalten."

218 Bücher, 219 Hörspiele - und nun der dritte Film: Die "Drei Fragezeichen" sind eine Erfolgsgeschichte. Mit mehr als 50 Millionen verkauften Tonträgern sowie Gold- und Platin-Schallplatten in dreistelliger Höhe gehören sie zu den erfolgreichsten Hörspielproduktionen der Welt. Klar, dass sich für den dritten Film in dieser Reihe die großen Filmfirmen und zwei erfolgreiche Produzenten (aus München) zusammengetan haben: Sony Pictures Entertainment mit Wiedemann & Berg Film, die deutsche Columbia Pictures mit Seven Pictures, Regie führt Tim Dünschede.

Die Schauspieler, die die drei Detektive Justus, Peter und Bob spielen, sind jedoch neu in diesen Rollen. Julius Weckauf, Nevio Wendt und Levi Brandl wurden 2021 gecastet - nach einem Aufruf, dass da Jungs im Alter von 12 bis 14 Jahren für einen Film gesucht würden. Florian Lukas, Gedeon Burkhard oder Gudrun Landgrebe als Gräfin Codrina in der zauberhaft-gruseligen rumänischen Burg sind weit länger im Fach.

Schauspielerin Gudrun Landgrebe, die eine Gräfin im Dracula-Schloss verkörpert, und ihr Kollege Florian Lukas. (Foto: Stephan Rumpf)

Es ist eine Münchner Filmpremiere wie sie sich gehört: Großer roter Teppich mit vielen Fotografen am Rande und den Schauspielern samt Sänger Mark Forster mitten drauf. Letzterer superfreundlich und bestens gelaunt, zu allen Selfies bereit. Als Kontrast im Kinosaal 10 ein schlecht gelaunter Münchner Schauspieler, der mal an der Seite von Schimanski zu sehen war, und alle als "asozial" beschimpft, die die Sitze neben sich für die Kinder mit Jacken belegt haben. Denn die, siehe oben, mussten ja vor Filmbeginn noch zum Dosenwerfen für die Drei-Fragezeichen-Mützen und kommen etwas später. Aber egal - als sich das Popcorn im Kinosaal dem Ende zuneigt und die drei Detektive im Film endlich ihre legendäre Visitenkarte ("Wir übernehmen jeden Fall") vorzeigen, ist der Applaus riesig.

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