SZ-Adventskalender:Hilfe für die Helfer

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SZ-Leserinnen und Leser haben mit ihren Spenden möglich gemacht, dass die Diakonia einen Anhänger für ihre mobile Kleiderkammer anschaffen konnte. Von links: Anita Niedermeier, frühere Geschäftsführerin des SZ- Adventskalender, und Gabriele Breuer und Thomas Rosenberger von der Diakonia. (Foto: Stephan Rumpf)

Die Diakonia versorgt mit ihren mobilen Kleiderkammern bedürftige Menschen an neun verschiedenen Standorten in München. Nun freuen sich die Helfer über einen Anhänger, der ihr Arbeit enorm erleichtert.

Von Karin Kampwerth

Die beste Hilfe für Menschen, die es durch Schicksalsschläge, Krankheit oder das Leben an sich aus der Bahn geworfen hat, ist die, die doppelt wirkt. Bei der Diakonia, dem sozialen Beschäftigung- und Inklusionsbetrieb für München und die Region, gelingt das in vielen seiner Tätigkeitsbereiche. Die mobilen Kleiderkammern versorgen Bedürftige mit Kleidung, Schuhen, aber auch mit Hygieneartikeln oder Schlafsäcken und Isomatten für Münchner, die auf der Straße leben. Und sie schaffen Arbeitsplätze für Menschen in einem beschützten Bereich. "Das ist unser Firmenzweck", sagt Geschäftsführer Thomas Rosenberger an diesem sommerlichen Freitagmittag auf dem Gelände der Großmarkthalle in Thalkirchen.

Die mobile Kleiderkammer, die hier regelmäßig gleich gegenüber der Tafel Station macht, ist ein Anhänger, der im Handumdrehen zu einer überdachten rund 40 Quadratmeter großen Fläche verwandelt werden kann. Darauf finden bis zu zehn rollbare Kleiderstangen und an die 20 Kisten mit Schuhen, Wäsche und Babykleidung Platz. Finanziert wurde der Anhänger durch den SZ-Adventskalender, dem Spendenhilfswerk der Leserinnen und Leser der Süddeutschen Zeitung.

Im Kleiderkammer-Anhänger sind die Waren ebenso schnell aufgebaut wie auch wieder verstaut. Das spart den Mitarbeitern viel Zeit und Kraft. (Foto: Stephan Rumpf)

Außen können Planen bis zum Boden heruntergerollt werden, die den Anhänger abschirmen und vor Regen und Wind schützen. Freitags kommen circa 350 Menschen, um sich und ihre Familien hier mit Kleidung zu versorgen, an Samstagen seien auch auch schon einmal 650 Menschen. Wer einen Tafelausweis habe, dürfe drei Teile pro Familienangehörigem mitnehmen, erklärt Gabriele Breuer, die Leiterin der Kleiderkammern.

Der Anhänger sei ein großer Wunsch der Beschäftigten gewesen, die zuvor die Kleiderstangen und Kisten mit einem Sprinter an die Ausgabeplätze fuhren. Bei den 105 Einsätzen pro Jahr, auch bei Wind und Wetter, mussten die Stangen und Kisten dann aus dem Lieferwagen gewuchtet und unter einem Pavillon aufgebaut werden, berichtet Breuer.

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Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die die Einsätze betreuen, freuen sich nicht nur über die Erleichterung bei der Arbeit, sondern auch über mehr Zeit für die Menschen vor Ort. "Alles kommt gut sortiert an und wir sind echt schnell mit dem Auf- und Abbau. So haben wir mehr Zeit, den Menschen bei der Suche nach dem passenden Kleidungsstück zu helfen", erzählt Martina Huber, langjährige Mitarbeiterin der Diakonia-Kleiderkammer. "Viele kennen wir schon länger und es ist gut, dass wir nun die Ruhe haben, ihnen zuzuhören und zu erfahren, wie es ihnen geht", berichtet Huber weiter.

Die mobilen Kleiderkammern sind im Jahr 2017 entstanden, um über das Angebot der stationären Kleiderkammer am Diakonia-Standort Moosfeld hinaus Menschen in ihrem Umfeld zu erreichen und so die Versorgung zu verbessern. Aktuell gibt es neun Standorte, die von der mobilen Kleiderkammer angefahren werden. Die Diakonia wird vom Sozialreferat München unterstützt.

Alle Termine und eine Übersicht der Standorte gibt es hier.

Diakonia unterstützt als sozialer Beschäftigungs- und Inklusionsbetrieb Menschen, die arbeitslos sind oder sich beruflich neu orientieren. In den hauswirtschaftlichen oder handwerklichen Betrieben wie in Secondhand. Geschäften erfahren jährlich bis zu 300 Menschen Förderung, Qualifizierung und Umschulung. Die Diakonia ist eine Tochter der Diakonie München und Oberbayern und des Evangelisch-Lutherischen Dekanats. https://diakonia.de/

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