Niklas Krofta gehört zur ersten Hälfte seines Jahrgangs, weil sein Nachname mit K beginnt. Die Zwölftklässler des KlenzeGymnasiums in Sendling sind von A bis P und Q bis Z unterteilt. In dieser Einteilung gehen sie im Wechsel nun alle zwei Tage in die Schule. Das hat den Effekt, dass in manchen Kursen nur wenige Mitschüler sitzen, in anderen wieder mehr. Je nachdem, wie sie heißen.
Auf diese Art von Präsenzunterricht hätte Niklas gut verzichten können. Durch die Gruppenbildung kommen nicht alle Leute, die er sehen möchte. Mehr noch: Das ständige Hin- und Her scheint ihn aus dem Rhythmus zu bringen. "Ich fand es ganz gut zu Hause", sagt er. Weil er außerhalb der Stadtgrenze wohnt, hat er einen langen Schulweg. Die Zeit würde er lieber anders nützen. Er hatte sich mit der Situation arrangiert.
Mitte März wird Niklas 18 Jahre alt. Eigentlich ein Anlass, um mit Freunden die Korken knallen zu lassen. So wie es im Moment aussieht, werden es höchstens wenige sein. Wie viele junge Menschen in seinem Alter schaut er mit gedämpftem Optimismus in die Zukunft. "Ich kann mir noch nicht richtig vorstellen, wie es weitergeht", sagt er. Informatik Studieren vielleicht. Das ist auch eines seiner Abiturfächer.
Aber er blickt fröhlich zurück. So manches Highlight prägt seine Erinnerung an die zu Ende gehende Schulzeit. Die AG "Kreatives Schreiben" zum Beispiel, bei dem ein gebundenes Buch herauskam, das Jahr bei der Schülerzeitung und die Fahrt nach Peking in der zehnten Klasse. Zwei Wochen war er mit dem Chinesischkurs dort. Niklas hatte Glück: Corona war zu der Zeit noch kein Thema.