Bayerischer Printpreis 2023:Wenn der Ministerpräsident "viel, viel Stoff" verspricht

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Seinen Ehrenpreis überreichte Ministerpräsident Markus Söder persönlich: An Andreas Scherer (rechts), Vorsitzender der Geschäftsführung der Augsburger Mediengruppe Pressedruck. (Foto: Stephan Rumpf)

Bei der Verleihung des Bayerischen Printpreises versammeln sich Branchengrößen in der Hochschule für Fernsehen und Film.

Von René Hofmann

Ein Preis, der vom bayerischen Ministerpräsidenten vergeben wird und den es so nur in Bayern gibt: Natürlich ist das auch eine Bühne für den bayerischen Ministerpräsidenten selbst. Und wer Markus Söder kennt, der weiß, dass dieser sich diese nicht entgehen lässt. Und so setzt der bisherige und designierte weitere Ministerpräsident am Donnerstagabend bei der Preisverleihung vor rund 250 geladenen Gästen in der Hochschule für Fernsehen und Film die beste Pointe einfach selbst.

Er werde auch künftig tun, was er könne, um den Qualitätsjournalismus zu stützen, versprach Söder: "Wir werden Ihnen auch weiter viel, viel Stoff liefern. Wir haben dazu ja auch den richtigen Koalitionspartner gefunden." Es war einer der heitersten Momente bei der Verleihung des Bayerischen Printpreises 2023.

Dieser wird in vier Kategorien vergeben. Über eine bestimmt der Ministerpräsident selbst und alleine: den Ehrenpreis des Ministerpräsidenten. Mit diesem geehrt wurde Andreas Scherer, der Vorsitzende der Geschäftsführung der Augsburger Mediengruppe Pressedruck, die die Augsburger Allgemeine, die Main-Post und den Südkurier herausgibt. Der Augsburger Verleger steht zudem dem VBZV vor, dem Verband Bayerischer Zeitungsverleger (welcher wiederum den Printpreis mitveranstaltet). Als er im April dieses Jahres sein 60. Lebensjahr vollendete, stellte der VBZV in einer Würdigung die "fein dosierten Appelle" heraus, die Scherer an die Landespolitik richte.

Bei Söder klang das so: "Ich kenne Branchenvertreter, die einen überfallen mit ihren Sorgen. Ooooh, Herr Ministerpräsident, ich brauche Geld, ich brauche dies, ich brauche das! Der Herr Scherer hat immer ein Lächeln auf den Lippen und eine Idee, was man anders und besser machen kann. Das schätze ich an ihm." Scherer bedankte sich beim "lieben Herrn Doktor Söder" für den "wunderschönen Preis": "Als CEO eines relativ großen Unternehmens ehrt man normalerweise immer andere. Selbst hier zu stehen und geehrt zu werden, das ist neu für mich. Das finde ich aber schön."

Trost in all den Wirrnissen des Strukturwandels hatte den versammelten Branchengrößen zuvor auch schon ein anderer zugesprochen: Ralf Wintergerst, Geschäftsführer von Giesecke+Devrient. Die Gelddruck-Firma hat kürzlich ein Investitionsprogramm in Höhe von einer Milliarde Euro beschlossen, wovon ein Drittel in das Geschäftsfeld geht, welches das Unternehmen am längsten pflegt: das Bedrucken von Papier. Print, so Wintergerst, werde bleiben.

Preisträger Kategorie Zeitung: Videoserie "Mensch, Maxstraße", Augsburger Allgemeine. Nominiert: #oberpfalzwirmüssenreden/Verlagshaus Oberpfalz Medien, Podcast "München persönlich"/Süddeutsche Zeitung.

Preisträger Kategorie Zeitschrift: Whyte Blue, Mediengruppe Münchner Merkur/tz. Nominiert: Heldenh(a)eft/Initiative der Kinder- und Jugendklinik Freiburg e.V., Zilienfocus Spezial/Kartagener Syndrom & Primäre Ciliäre Dyskinesie e.V.

Preisträger Kategorie Druck: VDMB Jahresmagazin 2022. Nominiert: Spielzeitbuch 22/23 des Theaters Regensburg, Nanographie BluePrint AG

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