Glaube und Religion:"Wie eine Löwin kämpfe ich"

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München verliert mit Barbara Kittelberger nach der früheren Regionalbischöfin Susanne Breit-Kessler die zweite bekannte und engagierte protestantische Spitzenfrau in kurzer Zeit. (Foto: Catherina Hess)

Als Münchner Stadtdekanin war Barbara Kittelberger für Hunderttausende evangelische Christen zuständig. Über eine Pfarrerin, die sich politisch klar gegen rechts positionierte, für die Menschenwürde stritt und mit Sorge sieht, wie wenig Frauen in der Kirche Führungsämter haben.

Von Bernd Kastner

Sie lacht, als sie ertappt ist. Die gendergerechte Sprache sitzt bei ihr noch nicht so recht. Es ist ein Wort aus der Bibel, mit dem Barbara Kittelberger sich unfreiwillig outet. Sie spricht vom "Hirten" und meint: sich selbst. Da ist das Gespräch bei der Macht angekommen, und was Macht in der Kirche bedeutet; Kittelberger hat gerade angemerkt, dass Frauen in der evangelischen Kirche zu selten Leitungsaufgaben anstrebten. "Ist es so wenig sexy, eine Administration zu leiten?", fragt Kittelberger, und natürlich ist das eine rhetorische Frage. Sie selbst hat sie längst beantwortet: Seit 2004 ist Kittelberger Stadtdekanin der evangelischen Kirche, und damit zuständig für 240 000 Protestanten in 66 Gemeinden in und um München.

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