Party-Hotspots:Öffnet die Clubs!

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Nachdem der Gärtnerplatz als Partyhotspot verboten wurde, hat sich die Party in die Türkenstraße verlagert. (Foto: CATHERINA HESS/Catherina Hess)

Mit der Lockerung wäre ein Signal an die in dieser Pandemie oft vergessene Jugend verbunden: Seht her, wir nehmen eure Sorgen ernst!

Kommentar von Linus Freymark

Das Feiern auf öffentlichen Plätzen während des Sommers lässt sich nicht unterbinden. Doch von Infektionsschutz kann bei den Bildern von den Münchner Party-Hotspots keine Rede sein, hinzu kommt die Gefahr von Ausschreitungen wie jüngst in Augsburg.

Was also tun? Die Stadt tut sich bei der Suche nach Lösungen bislang schwer, auch wenn das Verständnis für die Nöte der Jungen groß ist. Die Sperrung der Ludwigstraße ist vielleicht ein Ansatz - leider sind die Pläne dafür bislang viel zu unkonkret. Ein anderer Vorschlag ist: Macht die Clubs auf! Denn gemeinsam mit Open-Air-Raves und eventuell auch einer Aufhebung der Sperrstunde für Kneipen dürften die Diskotheken entscheidend zu einem geregelteren Feierbetrieb beitragen - selbstverständlich unter Auflagen: Rein dürfte nur, wer geimpft, genesen oder vor Ort getestet ist. Ein Restrisiko lässt sich auch hier nicht ausschließen, aber anders als bei den unüberschaubaren Menschenmengen an den Hotspots ließe sich die Gefahr durch die Tests reduzieren.

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Ein weiterer Vorteil der Clubs: die Räumlichkeiten sind bereits vorhanden. Standorte für Open-Air-Raves müssen in München erst einmal gefunden werden, was schwierig werden dürfte. Die Aufhebung der Sperrstunde für Kneipen würde zwar zur Entlastung an den Hotspots beitragen. Doch je später es dort wird, desto höher der Alkoholpegel der ungetesteten Gäste und desto größer die Unvernunft. Bleiben also die Clubs. Natürlich kann das die Stadt nicht im Alleingang verordnen, die Lockerung müsste von der Staatsregierung beschlossen werden. Doch die Stadt kann Druck aufbauen.

Mit der Öffnung der Clubs wäre zudem ein Signal an die in dieser Pandemie oft vergessene Jugend verbunden: Seht her, wir nehmen eure Sorgen ernst! Das sind Stadt und Freistaat, die bislang eher damit beschäftigt waren, Wege zu finden, um fast 15 000 Menschen im Fußballstadion unterzubringen, ihren jungen Bürgern schuldig.

© SZ vom 30.06.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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