München-Au:Platz vor den Museum Lichtspielen wird umgebaut

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Anfang der Zeppelinstraße (rechts) fallen die Parkplätze weg. (Foto: Florian Peljak/Florian Peljak)

Breitere Radwege, mehr Grün, dafür weniger Fahrspuren und Parkplätze: Der Platz vor dem Kino soll attraktiver werden. Die Arbeiten beginnen schon bald.

Von Patrik Stäbler

Die triste Realität holt Kinobesucher schnell ein, wenn sie nach einem Filmabend in den "Museum Lichtspielen" ins Freie treten. Denn vor dem Kino in der Au erstreckt sich ein kümmerlicher Platz mit wenig Grün; stattdessen dominiert grauer Asphalt das Bild - noch. Die Stadt München will diese Fläche aufhübschen, den Platz vergrößern, mehr Raum für Fußgängerinnen und Radfahrer schaffen. Dafür allerdings sollen mehrere Fahrspuren und fast 100 Parkplätze weichen. Den 3,8 Millionen Euro teuren Umbau hat der Bauausschuss des Stadtrats nun beschlossen. Die Arbeiten sollen kommenden Sommer beginnen.

"Wir sorgen für einen deutlich grüneren Platz und einen Ort, an dem man sich gerne aufhält", verspricht Baureferentin Jeanne-Marie Ehbauer. Ihr zufolge trägt der Umbau "der Klimaanpassung und der Mobilitätswende gleichermaßen Rechnung". Neben der Vergrößerung des Platzes, auf dem auch Sitzmöbel aufgestellt werden sollen, ist ein neuer Übergang mit Ampel über die Rosenheimer Straße auf Höhe der Zeppelinstraße geplant. Im Weiteren werden die Geh- und Radwege in dem Bereich erweitert. Dies führt unter anderem dazu, dass sich Fußgänger und Radlerinnen vor der Rampe der Unterführung künftig nicht mehr in die Quere kommen. An dieser Stelle kam es dem Baureferat zufolge immer wieder zu Konflikten.

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Für die geplante Umgestaltung braucht es freilich Platz - und der wird sowohl dem fahrenden als auch dem parkenden Autoverkehr weggenommen. So sollen im Kreuzungsbereich zwei Fahrspuren in der Lilienstraße sowie eine Fahrspur in der Zeppelinstraße gestrichen werden. Überdies fallen circa 95 Parkplätze weg, vor allem für die Umgestaltung des Platzes sowie den geplanten Zweirichtungsradweg entlang der Zeppelinstraße. Hierfür müssen auch mehrere Bäume gefällt werden.

Genau das kritisiert die Fraktion aus FDP und Bayernpartei, deren Stadtrat Fritz Roth moniert: "Durch das Insistieren auf zentimetergenaue Umsetzung des Radlbegehrens und extrabreite Radspuren müssen vielerorts Bäume geopfert werden." Dazu komme der Wegfall von 95 Parkplätzen, "ohne dass sich das Baureferat um Ersatz bemüht". Laut FDP/Bayernpartei gibt es seitens der Anwohnerinnen und Anwohner "deutliche Kritik an den Maßnahmen".

Ganz anders bewertet das Jörg Spengler (Grüne), der Vorsitzende des Bezirksausschusses Au-Haidhausen (BA). Ihm zufolge gab es aus der Nachbarschaft "kaum Einspruch oder Widerstand". Dass der Platz vor dem Kino vergrößert und die Situation für den Fuß- und Radverkehr in dem Bereich verbessert wird, sei seit Jahren ein Anliegen des BA, so Spengler. Er geht davon aus, dass die neu geschaffene Fläche von der Bürgerschaft angenommen wird. "Gerade wenn die Sanierung der Ludwigsbrücke einmal abgeschlossen ist, dann wird der ganze Bereich deutlich einladender sein."

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