Park and Ride in Allach:Warten auf mehr Kuss-Gelegenheiten

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Oberirdisch chillen, unterirdisch ein Abschieds- oder Begrüßungskuss: Der Bezirksausschuss will weitere Park-and-kiss-Parkplätze für den S-Bahnhof Allach in der Tiefgarage unter dem Oertelplatz ausweisen lassen. (Foto: Florian Peljak)

Noch sind Park-and-ride-Plätze in der Tiefgarage unter dem Oertelplatz nicht geöffnet

Auf eine Anregung aus der Bürgerschaft hin will der Bezirksausschuss (BA) die Kiss-and-ride-Möglichkeiten am Allacher S-Bahnhof ausweiten. Zwei Plätze seien zu wenig, sagte die CSU-Fraktionssprecherin Gabriele Hartdegen, zumal viele Fahrzeuge dort nicht nur kurz stünden. Sie überzeugte damit den Unterausschuss Umwelt und Verkehr, dessen Vorsitzender Falk Lamkewitz (Grüne) die zwei Parkplätze zunächst für ausreichend befunden hatte. Da es oberirdisch aber keinen Platz mehr vor dem Eingang zum S-Bahnhof gebe, will das Gremium beantragen, für die Park-and-ride-Plätze in der Tiefgarage unter dem Oertelplatz einen kostenlosen "Kiss-Modus" von einer Viertelstunde zuzulassen.

Wenn die Parkplätze denn einmal geöffnet werden. Denn anders als die Stellplätze für die Kunden des Einkaufszentrums "Evers" hat die Stadt die Park-and-ride-Parkplätze noch nicht abgenommen. Dies liege vor allem daran, dass man sich bei der baulichen Umsetzung einzelner Komponenten uneins darüber sei, ob diese den geltenden Vorschriften entsprächen, heißt es in einem Schreiben von Claudia Maier, Gesamtprojektleiterin der Bauherrin Moeg GmbH, an den BA. Bauherrin und Stadt hätten sich deswegen darauf verständigt, einen unabhängigen Experten einzuschalten, der die fraglichen Bauteile begutachten soll. Maier geht davon aus, dass wegen "der nicht allzu komplexen Fragestellung" die Ergebnisse im Laufe des Juli vorliegen. Sollten daraufhin keine größeren Umbauten erforderlich sein, womit sie rechne, dürften die Plätze nach den Sommerferien geöffnet werden. Bei dem Begriff "kiss and ride" handelt es sich im Übrigen um keine neusprachliche Erfindung. Er wurde schon in den Fünfzigerjahren in den USA geprägt und beschrieb das damalige Phänomen, dass Frauen ihre Männer zur Arbeit fuhren, um danach das Auto selbst zu nutzen. Heutzutage sind die Kiss-and-ride-Plätze dazu gedacht, kurz zu halten, um jemanden aus- oder einsteigen zu lassen und danach den Platz wieder freizugeben. Auch die vom Bürger gewünschte große Bahnhofsuhr soll wiederkommen, sobald man ihrer wieder habhaft geworden ist. Die Kabel dazu seien schon da.

© SZ vom 17.07.2020 / anna - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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