Kulturwochenende am Ackermannbogen:"Be my Guest"

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Die Musiker der Band "Café Caravan" spielen beim Kulturwochenende Schlager im Gypsy-Jazz-Gewand. (Foto: Gerald Klepka/oh)

Das Kulturwochenende im Quartier Ackermannbogen trotzt mit viel Musik, Theater und Poesie der Corona-Krise

Von Ellen Draxel, Schwabing

"Stadtteilkultur trotz(t) Corona" - unter diesem Motto findet heuer vom 26. bis 28. Juni das alljährliche Kulturwochenende am Ackermannbogen statt. Unter Einhaltung sämtlicher Abstands- und Hygieneregeln, aber immerhin. "Ganz lange hatten wir die Befürchtung, überhaupt nichts machen zu können", sagt Heike Stuckert vom Kultur-Büro. "Erst als sich herauskristallisierte, dass man sich draußen wieder mit Abstand treffen darf, habe ich schnell noch ein Programm zusammengestrickt." Die Leute, weiß sie, "haben wieder Lust, sich zu versammeln und Kultur gemeinsam zu genießen".

Die ursprüngliche Planung mit Aufführungen mehrerer Tanzgruppen, mit über das gesamte Quartier verteilter Livemusik, mit einem Theaterstück zum Thema Nachbarschaft - all das musste zugunsten einer Location im Freien eingedampft werden. Aber verschoben ist nicht aufgehoben: "Vieles davon machen wir, falls möglich, eben nächstes Jahr", meint die Stadtteilkultur-Koordinatorin.

Das jetzige Programm kann sich sehen lassen. Den Anfang macht am Freitagabend, 26. Juni, die erst vor Kurzem gegründete Theatergruppe am Ackermannbogen: Um 18 Uhr zeigt sie improvisierte Szenen über die Entwicklung eines Stücks unter besonderen Bedingungen. Ihr folgt um 20 Uhr die Band Café Caravan. Die vier Musiker Jurek Zimmermann (Klarinette, Saxofon), Knud Mensing (Gitarre), Michael Vochezer (Gitarre) und Manolo Diaz (Kontrabass) spielen unter der Prämisse "Wir waren noch niemals in New York" Schlager im Gypsy-Jazz-Gewand.

Theater und melodische Klänge erwarten die Besucher auch am darauffolgenden Samstag, 27. Juni. Der Freundeskreis und die Rumänische Schule "Geburt Christi" geben um 16 Uhr Lieder aus aller Welt und ein traditionelles Figurentheater von und für Kinder von vier Jahren an und deren Eltern zum Besten. Für 19 Uhr lädt dann Stefan Noelle zum Abschlusskonzert seiner siebten Jazzreihe "Be my Guest" ein: Gitarristin Barbara Jungfer interpretiert Folksongs, begleitet von Christian Schantz am Kontrabass.

Ein Muss für alle Kinder-Figurentheater-Fans ist der Sonntagvormittag. Linde Scheringer, im Quartier wohnende, passionierte Theatermacherin, erzählt am 28. Juni von 11 bis 13 Uhr für Kinder von vier Jahren an poetische Geschichten mit Bildern und Papierfiguren zum Thema Respekt. Den Abschluss der Kulturtage krönt um 15 Uhr das Ensemble Rubin: Das Quartett mit Ferenc Kölcze (Violine solo), Artur Medvedev (Violine), Andreas Höricht (Viola), Klaus Kämper (Violoncello) und Bernhard Seidel (Kontrabass) lässt Antonio Vivaldis "Vier Jahreszeiten" und Astor Piazzollas "Las Cuatro Estaciones Porteñas" in der Kulturpassage erklingen.

Die Passage am Rosa-Aschenbrenner-Bogen 9-11 ist diesmal Spielort aller Veranstaltungen, mit zwei Ausnahmen: Im Schauraum am Rückgebäude der Therese-Studer-Straße 9 ist während des gesamten Kulturwochenendes eine Sammlung unter dem Titel "Magie der Farben" von Inge Schulz zu besichtigen. Entstanden sind die Bilder und Skizzenbuch-Einträge während der Ausnahmesituation der vergangenen Monate.

Außerdem findet am Samstag, 27. Juni, von 10 bis 14 Uhr erstmals ein Flohmarkt statt, dessen Stände und Tische sich über das gesamte Quartier verteilen. Analog zu den Hofflohmärkten in Schwabing treffen sich Nachbarn vor Hauseingängen, in Innenhöfen und auf verkehrsfreien Durchgangswegen, um ihr Wohnumfeld zu entdecken und Schnäppchen zu machen. Verkäufer werden gebeten, sich telefonisch unter Telefon 30 74 96 35 oder per E-Mail an nachbarschaftsboerse@ackermannbogen-ev.de bei der Nachbarschaftsbörse anzumelden.

© SZ vom 25.06.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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