Garmischer Autobahn:Kreuzhofbrücken müssen abgerissen werden

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Zwei neue Bauwerke sollen die alten Kreuzhofbrücken ersetzen. (Foto: Baureferat München)

Die zwei 70 Meter langen Stahlbetonbauten, über die täglich mehr als 60 000 Autos fahren, sollen durch Neubauten ersetzt werden. Die Stadt beginnt nun mit den vorbereitenden Arbeiten.

Von Andreas Schubert

In München steht wieder ein großes Verkehrsprojekt an - und wieder müssen dafür erst einmal Bäume weichen. Das Baureferat beginnt mit den vorbereitenden Maßnahmen für den Abriss und Neubau der beiden sogenannten Kreuzhofbrücken über die Fürstenrieder und Boschetsrieder Straße. Für die Einrichtung der Baustelle werden 138 Bäume gefällt und Sträucher entfernt. Wenn die Arbeiten abgeschlossen sind, voraussichtlich 2027, sollen die Grünflächen mit heimischen Baum- und Straucharten und insektenfreundlichen Wiesen wiederhergestellt werden.

Mehr als 65 000 Fahrzeuge rollen täglich im Bereich Kreuzhof über die Autobahn A95. Darunter hat die Zählstelle der Bundesanstalt für Straßenwesen im Jahr 2021 knapp 1900 Fahrzeuge des Schwerverkehrs erfasst. In früheren Jahren waren es sogar noch mehr. Die beiden bestehenden, 70 Meter langen Stahlbetonbrücken wurden 1966 gebaut. Über sie verlaufen die vier Fahrstreifen der A95 und Teile der Auf- und Abfahrt über die Fürstenrieder und Boschetsrieder Straße.

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Die Kreuzhofbrücken sind zwei von zwölf Münchner Brücken, für die in den späten Sechzigerjahren "Sigma-Spannstahl" verwendet wurde. Bei diesem besteht nach heutigen Erkenntnissen die Gefahr der sogenannten Spannungsrisskorrosion. Das bedeutet, dass die jahrelange Belastung und Veränderung des Materials durch Umwelteinflüsse zum Risiko werden können. Das Baureferat überprüft diese Brücken regelmäßig. Und im Fall der Kreuzhofbrücken haben die Ingenieure festgestellt, dass ein Neubau zwingend notwendig ist. Dafür muss die Stadt nun rund 54 Millionen Euro investieren.

Die eigentlichen Bauarbeiten sollen im Sommer 2024 beginnen und circa drei Jahre dauern. Bevor die alten Brücken abgerissen werden, errichtet die Stadt Behelfsbrücken für den Autoverkehr, die Zahl der Fahrspuren soll gleich bleiben. Während der Abrissarbeiten müssen die Fürstenrieder und Boschetsrieder Straße an Wochenenden teilweise gesperrt werden.

Die Bauarbeiten sind zeitlich mit den Stadtwerken abgestimmt - und die Zeit drängt. Denn von Dezember 2027 an soll der Abschnitt der Tram-Westtangente zwischen Ammerseestraße und Ratzingerplatz bereits befahrbar sein. Diese Trasse verläuft unter der A95, doch erst wenn die Kreuzhofbrücken fertig sind, können die Stadtwerke die Gleise verlegen.

Ein anderes Brückenbauprojekt, das die Tram-Westtangente betrifft, ist die Überführung über die A96. Diese muss ebenso neu gebaut werden, das übernehmen die Stadtwerke zusammen mit der Autobahn GmbH des Bundes. Auch diese Arbeiten müssen bis 2027 abgeschlossen sein. Und dann ist da auch noch die Unterführung unter den Bahngleisen in Laim, die sogenannte Umweltverbundröhre. Durch diese soll die Tram von 2028 an rollen. Für diesen Bau ist die Deutsche Bahn zuständig. Hier gibt es bereits eine Verzögerung von zwei Jahren, weshalb die Stadtwerke ihren Zeitplan für diesen Abschnitt anpassen mussten.

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