Das literarische Gedächtnis der Stadt:"Sie wusste, wer was braucht"

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Christine Hannig, bevor sie sich von ihrem Arbeitsplatz in der Monacensia verabschiedete. (Foto: Stephan Rumpf)

40 Jahre war Christine Hannig Bibliothekarin in der Monacensia, sie half Historikern und Autorinnen bei der Recherche. Nun ist sie in Rente gegangen und nimmt ein enormes Wissen mit.

Von Sabine Buchwald

Ihre Arbeitstage in der Monacensia begannen oft so: die Stufen hoch zur Eingangstür, Schlüssel ins Schloss, umdrehen, aufsperren. Dann den Briefkasten leeren, Kaffee kochen, Zeitung lesen. Zwischendurch noch die bestellten Medien herrichten, die im Laufe des Morgens von Fahrern abgeholt werden sollten. Den "Leihverkehr" fertig machen, so heißt das im Bibliotheksjargon. Christine Hannig wird das vielleicht nie mehr sagen: Leihverkehr. Nach 41 Jahren ist für sie Schluss als Angestellte der Münchner Stadtbibliothek, zu der die Monacensia gehört. Fast auf den Tag genau vier Jahrzehnte davon war sie dort Bibliothekarin. Solange und so gut kennt niemand das Haus an der Maria-Theresia-Straße. Sie war die Dienstälteste und trug die Verantwortung für diese außergewöhnliche Münchner Bibliothek. Jetzt ist sie weg und hinterlässt eine Lücke. Die drei jüngeren Kolleginnen müssen vorerst ohne sie weitermachen.

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