Messe München:Gleiche Fläche, aber weniger Aussteller

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Die Messen Heim + Handwerk sowie Food & Life im November finden statt - allerdings kleiner als gewohnt

Von Franz Kotteder

"Es wird nicht mehr so, wie es war": Dieter Dohr von der Gesellschaft für Handwerksmessen (GHM) dämpft gleich zu Anfang die Erwartungen an die beiden Messen Heim + Handwerk sowie Food & Life, die vom 25. bis 29. November wieder im Münchner Messezentrum stattfinden sollen. Doch seine Ausführungen lassen dann doch immerhin den Schluss zu, dass es fast wieder so werden könnte wie vor der Pandemie. Denn 70 Prozent der Aussteller sind wieder mit dabei, und wieder wird die Heim + Handwerk sechs Hallen füllen, eine weitere bleibt wie bisher der Food & Life vorbehalten. Mit den beiden regional konzentrierten Publikumsmessen wolle man den Betrieb wieder ankurbeln.

Gemeinsam mit dem bayerischen Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) und Franz Xaver Peteranderl, dem Präsidenten des Bayerischen Handwerkstags, stellte Dohr das Programm für die beiden Publikumsmessen am Montag vor. Man wolle "das Ende des Stillstands einläuten", hatte GHM-Sprecherin Nina Gassauer zuvor gesagt; nach der Absage der Internationalen Handwerksmesse im Frühjahr habe auch die Messegesellschaft "ein schweres halbes Jahr" hinter sich. Diese Einschätzung bestätigte Peteranderl für das Handwerk generell. Die normalerweise im Frühjahr zu erwartende Konjunkturbelebung sei "abrupt abgewürgt" worden, besonders das konsumnahe Handwerk habe durch den Lockdown schwer gelitten. Zwar bezeichneten inzwischen fast 75 Prozent der Handwerksbetriebe ihre Lage wieder als gut oder wenigstens als befriedigend, dennoch müsse man im zweiten Quartal im Vergleich zum Vorjahr ein Minus von 19 Prozent verzeichnen. Vom Neustart der Handwerksmessen erwarte man sich nun ein Zeichen der Zuversicht: "Das Handwerk braucht den direkten Kontakt zum Kunden."

Wirtschaftsminister Aiwanger sagte, es sei wichtig für den Wirtschaftsstandort Bayern, wieder ins Messegeschehen einzusteigen. Das sei auch möglich, "weil wir als Gesellschaft in den letzten Monaten deutlich dazugelernt haben. Man hält jetzt intuitiv einen gewissen Sicherheitsabstand ein und setzt die Maske auf." Inzwischen sei ein Messebesuch mit allen Sicherheitsvorkehrungen inklusive Maskenpflicht auch nicht gefährlicher als ein Spaziergang durch die Innenstadt oder das Einkaufen im Supermarkt. Aiwanger weiter: "Wir können uns nicht im Keller verstecken, bis das letzte Coronavirus verschwunden ist."

Mit einem neuen Abstands- und Lüftungskonzept, so GHM-Chef Dohr, ließen sich die beiden Messen abhalten. Auf der gleichen Fläche wie bisher könnten dann in insgesamt sieben Hallen an der Heim + Handwerk aber nur 500 Aussteller teilnehmen, bei der Food & Life lediglich etwa 100. Bei einer digitalen Umfrage unter den bisherigen Besuchern der beiden Messen hatten sich 87,1 Prozent vorstellen können, in diesem Herbst wiederzukommen. Die bisherigen Besucherzahlen würden wohl kaum erreicht werden, sagte Dohr, wären aber auch mit dem neuen Abstandskonzept möglich. Und bei den beliebten Fachforen und Kochvorführungen müssten die Teilnehmerzahlen eben stark begrenzt werden.

© SZ vom 01.09.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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