Aufruf der Gewerkschaft Verdi:Erneuter Streik bei der Lufthansa trifft auch München

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Auch am Flughafen München müssen aufgrund eines erneuten Streiks durch das Lufthansa Bodenpersonal Flüge gestrichen werden. (Archivbild) (Foto: Peter Kneffel/dpa)

Das Bodenpersonal ist dazu aufgerufen, ab Dienstagmorgen für rund 27 Stunden die Arbeit ruhen zu lassen. Insgesamt werden rund 100 000 Passagiere von dem Ausstand betroffen sein.

Nach dem Streik ist vor dem Streik: Die Gewerkschaft Verdi hat das Bodenpersonal der Lufthansa von Dienstagmorgen, 4 Uhr, bis Mittwoch, 7.10 Uhr, erneut zum Ausstand aufgerufen. Nach Angaben der Kranichlinie sind davon rund 100 000 Passagiere an sieben deutschen Flughäfen betroffen. Auch in München wird sich der Ausstand wieder massiv auswirken. Einer Lufthansa-Sprecherin zufolge arbeitete die Airline am Montag noch an einem Not-Flugplan. Abheben werden nur etwa zehn bis 20 Prozent der geplanten Flüge. Wie viele das in München konkret sind, konnte die Sprecherin nicht beziffern. Beim jüngsten Streik Anfang Februar mussten in München mehr als 300 Flüge gestrichen werden. Bundesweit waren es rund 900.

Betroffene Passagiere werden per SMS oder E-Mail benachrichtigt, sofern sie ihre Kontaktdaten bei der Buchung hinterlegt haben. Für gestrichene Flüge bietet die Lufthansa kostenlose Umbuchungen an oder erstattet das Ticket. Umbuchungsmöglichkeiten stehen über lufthansa.com, die Kunden-App und über das Service-Center zur Verfügung. Wer einen Inlandsflug gebucht hat, kann das Ticket auf der Lufthansa Homepage auch in einen Bahn-Wertgutschein umwandeln.

Tochtergesellschaften der Lufthansa sind nach Angaben der Sprecherin nicht vom Streik betroffen. Die Fluggesellschaft bittet Passagiere, deren Flüge gestrichen wurden, gar nicht erst zum Flughafen zu kommen. Denn auch die Umbuchungsschalter werden nicht besetzt sein.

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Warum es zu einer erneuten Streikrunde kommt: Die Gewerkschaft Verdi fordert 12,5 Prozent mehr Gehalt, mindestens aber 500 Euro monatlich bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Außerdem soll es eine konzernweit einheitliche Inflationsausgleichsprämie in Höhe von 3000 Euro geben. Das Angebot von Lufthansa sieht rund zehn Prozent Gehaltserhöhung in zwölf Monaten vor sowie eine "zeitnahe Zahlung" von steuerfreien Inflationsausgleichsprämien von 3000 Euro in Summe.

96 Prozent der Beschäftigten hätten das jüngste Angebot der Lufthansa abgelehnt, teilt Verdi mit. Sie kritisierten, dass unter anderem die deutlich geringeren Erhöhungen für Bodenbeschäftigte im Vergleich zu anderen Berufsgruppen im Konzern und die Länge der Laufzeit noch offene Fragen seien. Auch sei der Konzern bislang nicht bereit, den Beschäftigten einen Teil ihres Einkommensverzichts aus der Corona-Pandemie nun in Zeiten von Rekordgewinnen wieder zurückzugeben.

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