München-Liveticker zur Landtagswahl 2023:Die Besonderheiten von München-Mitte

In München-Mitte wählten so viele die Grünen wie in keiner anderen Region - hier gibt der Spitzenkandidat der Partei, Ludwig Hartmann, seine Stimme ab. (Foto: Peter Kneffel/dpa)
  • Am Sonntag durften in München 909 874 Personen ihre Stimme bei der Landtagswahl abgeben. Bei den Gesamtstimmen liegen die Grünen auf Platz eins.
  • Fünf der neun Direktmandate gehen an die CSU, die Grünen verlieren eines und erringen vier.
  • Der München-Marathon hatte am Sonntag keine Auswirkungen auf die Wahl.

Von SZ-Autorinnen und -Autoren

Wie wählt München? Die Lokalredaktion der SZ begleitet die Landtagswahl in der Stadt mit Reporterinnen und Reportern vor Ort. Alle Infos zu den Entwicklungen im Liveblog:

Wichtige Updates

Das vorläufige Endergebnis für ganz Bayern:

Aktuelle Hochrechnungen für ganz Bayern:

Schlange stehen bei der Wahl

Kampf um die neun Direktmandate in der Stadt

Keine Behinderungen der Wahl durch München-Marathon

Martin Moser
Martin Moser

Das vorläufige Endergebnis für die Stadt München 


  • Grüne: 30,7 Prozent (Wahl 2018: 31,1 Prozent)
  • CSU: 28,5 Prozent (Wahl 2018: 24,8 Prozent) 
  • SPD: 12,1 Prozent (Wahl 2018: 12,8 Prozent) 
  • AfD: 7,1 Prozent (Wahl 2018: 6,5 Prozent) 
  • Freie Wähler: 7,0 Prozent (Wahl 2018: 6,1 Prozent) 
  • FDP: 6,0 Prozent (Wahl 2018: 8,8 Prozent)  


Lisa Sonnabend
Lisa Sonnabend

Die Besonderheiten von München-Mitte

Seitdem das vorläufige amtliche Endergebnis feststeht, wird natürlich analysiert: Welche Partei schneidet wo am besten oder am schlechtesten ab? Ein Münchner Stimmkreis wird dabei sehr oft genannt: München-Mitte. Denn in keinem anderen Wahlkreis in Bayern fährt die CSU ein so schlechtes Ergebnis ein wie hier: Sie holt nur 17,7 Prozent der Stimmen. Auch die Freien Wähler kassieren in München-Mitte ihr miesestes Ergebnis und würden mit 4,6 Prozent der Gesamtstimmen nicht einmal die Fünf-Prozent-Hürde schaffen. Während die AfD im Stimmkreis Günzburg 23 Prozent der Stimmen holt, wählen in München-Mitte nur 4,5 Prozent die Partei, so wenige wie sonst nirgendwo in Bayern.

Nachdem der Wahlkreis München-Mitte für CSU, Freie Wähler und AfD schwieriges Terrain ist, ist es schon fast logisch, dass die Grünen dort ihr bestes Wahlkreisergebnis holen: In der Heimat von Spitzenkandidat Ludwig Hartmann sind es 44 Prozent. Die SPD holt in München-Mitte 12 Prozent der Stimmen - das ist im Vergleich zu anderen Regionen ein guter Wert für die Sozialdemokraten, aber nicht der Bestwert. Die meisten SPD-Wähler gibt es in Nürnberg-Nord, dort stimmen 13,5 Prozent für die Partei.

Für die FDP kandidierte in München-Mitte Susanne Seehofer, die Tochter des ehemaligen Ministerpräsidenten. Das zog - die Liberalen kommen hier auf beachtliche 7,3 Prozent. Allerdings wählen in München-Schwabing noch mehr Menschen FDP. 9,3 Prozent stimmen für die Partei, so viele wie in keiner anderen Region in Bayern. 

Lisa Sonnabend
Lisa Sonnabend

Warum München anders wählt

München wählt immer ein bisschen anders als der Rest des Freistaates. So war es auch dieses Mal. Die Grünen sind hier die stärkste Partei, die SPD ist nicht ganz so schwach wie in anderen Regionen, die AfD spielt nur eine geringe Rolle - und die FDP kommt in der Stadt auf über fünf Prozent.

Mein Kollege René Hofmann hat die Münchner Wahlergebnisse analysiert und hat sieben Erkenntnisse der Wahlnacht notiert:
Lisa Sonnabend
Lisa Sonnabend

So hat Bayern gewählt

Wo haben die Freien Wähler erstmals Direktmandate geholt? Welche Parteien haben die meisten Stimmen verloren? Wo waren die Grünen am stärksten, wo die SPD am schwächsten? 

Das Datenteam der SZ hat die Wahlergebnisse der Landtagswahl in Bayern detailliert untersucht und analysiert. Das sind die Erkenntnisse: 
Lisa Sonnabend
Lisa Sonnabend

Das vorläufige Endergebnis für ganz Bayern:


CSU: 37 Prozent
Freie Wähler: 15,8 Prozent
AfD: 14,6 Prozent
Grüne: 14,4 Prozent
SPD: 8,4 Prozent
FDP: 3 Prozent

Mehr dazu im Bayern-Liveticker der SZ:
Lisa Sonnabend
Lisa Sonnabend

Die Stimmkreissieger in Kurzporträts

Die Stimmen sind ausgezählt, die Gewinner stehen fest. In fünf Münchner Stimmkreisen setzte sich der CSU-Kandidat durch, in den anderen vier eine Kandidatin oder ein Kandidat der Grünen. Wer sind die Gewinner? Wir haben das Wichtigste über die gewählten Politiker in Kurzporträts zusammengetragen:
Martin Moser
Martin Moser

Gülseren Demirel verteidigt Direktmandat in Giesing - gegen Piazolo und von Brunn

Die Grünen-Politikerin Gülseren Demirel holt sich erneut den Stimmkreis in Giesing. Mit 32,6 Prozent der Erststimmen liegt sie deutlich vor Andreas Lorenz von der CSU (25,9 Prozent) und dem SPD-Spitzenkandidaten Florian von Brunn (13,1 Prozent). Der aktuelle Kultusminister Michael Piazolo landet abgeschlagen auf Platz vier (7,3 Prozent). Demirel kann im Vergleich zur Wahl 2018 noch zulegen, damals erreichte sie 31,7 Prozent der Erststimmen.

Weitere Ergebnisse aus Giesing finden Sie hier:
Martin Moser
Martin Moser

Josef Schmid verteidigt Direktmandat in Pasing

Mit 33,9 Prozent verteidigt der CSU-Landtagsabgeordnete Josef Schmid sein Direktmandat in Pasing. Er gewinnt gegen die Grüne Julia Post, die 25,8 Prozent der Stimmen bekam. Schmid verbessert sein Ergebnis von 2018, damals erreichte er 30,8 Prozent der Stimmen.

Weitere Ergebnisse aus Pasing finden Sie hier:
Martin Moser
Martin Moser

Ludwig Hartmann gewinnt deutlich in München-Mitte

Das beste Ergebnis aller Direktkandidaten in München fährt der Grünen-Spitzenkandidat Ludwig Hartmann ein. Er erreicht 44,6 Prozent der Erststimmen in Mitte und liegt damit deutlich vor Susanne Hornberger von der CSU (17,4 Prozent). Susanne Seehofer von der FDP erreicht nur den vierten Platz (7,8 Prozent), noch hinter der SPD-Kandidatin Daniela Di Benedetto (11,4 Prozent).

Weitere Ergebnisse aus München-Mitte finden Sie hier: 
Martin Moser
Martin Moser

Gegen 0.40 Uhr fehlen noch wenige Stimmbezirke

In Giesing und Pasing fehlen noch wenige Stimmbezirke. Am Endergebnis werden diese nicht viel am Endergebnis ändern. Die CSU holt sich demnach fünf Direktmandate in der Stadt, die Grünen vier - und damit eines weniger als noch bei der Wahl 2018.
Ana Maria März
Ana Maria März

Benjamin Adjei verliert in Moosach gegen Alexander Dietrich

2018 gelang Benjamin Adjei von den Grünen ein knapper Sieg in Moosach. Nun hat er den Stimmkreis an Alexander Dietrich von der CSU verloren. Ganz so knapp wie bei der vergangenen Landtagswahl war es dieses Mal nicht. Dietrich kommt auf 32 Prozent, Adjei erreicht 26,8 Prozent.

Mehr Ergebnisse aus dem Stimmkreis Moosach finden Sie hier:
Ana Maria März
Ana Maria März

Georg Eisenreich gewinnt in Hadern

Die CSU sichert sich erneut den Stimmkreis Hadern. Bayerns Justizminister Georg Eisenreich hatte bereits 2018 das Direktmandat gegen Florian Siekmann von den Grünen und SPD-Stadträtin Micky Wenngatz gewonnen. In diesem Jahr erreicht er bei der Landtagswahl 32,5 Prozent der Stimmen. Hinter ihm folgt Siekmann mit 28,2 Prozent. Wenngatz kommt auf 12 Prozent.

Mehr Ergebnisse aus dem Stimmkreis Hadern finden Sie hier:
Martin Moser
Martin Moser

Bogenhausen geht an die CSU

In Bogenhausen setzt sich Robert Brannekämper mit 32,9 Prozent der Stimmen gegen Fabian Sauer von den Grünen durch (27,6 Prozent). Brannekämper holt damit mehr Erststimmen als 2018 geholt (damals 28,8 Prozent).

Mehr zu den Ergebnissen aus Bogenhausen lesen Sie hier:
Martin Moser
Martin Moser

Aktuelle Hochrechnungen für ganz Bayern:

Das Institut Infratest dimap hat eine neue Hochrechnung erstellt (Stand: 23.20 Uhr) - die AfD liegt hier auf Platz zwei, gefolgt von Freien Wählern und Grünen:

CSU: 36,6% (2018: 37,2%)
Grüne: 14,4% (2018: 17,6%)
Freie Wähler: 15,6% (2018: 11,6%)
AfD: 15,7% (2018: 10,2%)
SPD: 8,1% (2018: 9,7%)
FDP: 2,9% (2018: 5,1%)

Ähnliches Bild bei der Forschungsgruppe Wahlen (Stand: 22.09 Uhr):

CSU: 36,6% (2018: 37,2%)
Grüne: 14,9% (2018: 17,6%)
Freie Wähler: 15,1% (2018: 11,6%)
AfD: 15,9% (2018: 10,2%)
SPD: 7,9% (2018: 9,7%)
FDP: 2,9% (2018: 5,1%)

Mehr dazu im Bayern-Liveticker der SZ:
Ana Maria März
Ana Maria März

Markus Blume gewinnt in Ramersdorf

Bayerns Staatsminister für Wissenschaft und Kunst verteidigt das Direktmandat in Ramersdorf. Der CSU-Politiker Markus Blume liegt mit 34,8 Prozent der Stimmen weit vor seiner Herausforderin von den Grünen, Sanne Kurz. Sie kam lediglich auf 22,8 Prozent. Blume legte im Vergleich zur Landtagswahl um ein paar Prozentpunkte bei den Erststimmen zu und kam damit auf 34,8 Prozent.

Weitere Infos zum Stimmkreis Ramersdorf finden Sie hier:

Für unseren Blog verwenden wir neben eigenen Recherchen Material der Nachrichtenagenturen dpa, Reuters, epd, KNA und Bloomberg.

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