Bikesharing:Unterhaching radelt elektrisch weiter

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Auch wenn sie nicht immer korrekt abgestellt werden. Die MVG-Räder haben sich nach Meinung der Unterhachinger Gemeinderäte bewährt. (Foto: Catherina Hess)

Der Gemeinderat verständigt sich auf die Fortführung des MVG-Radsystems und will von 2025 an auch Pedelecs an den neun Stationen anbieten. Allerdings sind die Ausgaben gedeckelt.

Von Iris Hilberth, Unterhaching

Seit vier Jahren kann man sich in Unterhaching an neun MVG-Mietstationen Fahrräder ausleihen. 54 sind es insgesamt, die in der stadtnahen Gemeinde zur Verfügung stehen, und die Verwaltung findet: Sie werden gut genutzt. 2188 Ausleihen und 1984 Rückgaben stimmen auch eine Mehrheit im Gemeinderat so zufrieden, dass er in der jüngsten Sitzung eine Fortführung des Bikesharing-Angebots auch nach 2025 beschloss. Dann sollen neben mechanischen Fahrrädern sogar Pedelecs zur Ausleihe bereitgestellt werden. 35 000 Euro will Unterhaching künftig pro Jahr maximal für das Leihradsystem ausgeben. Aber nicht jeder findet, dass das Geld gut angelegt ist.

Die MVG-Räder werden seit 2015 in der Stadt München angeboten, zwei Jahre späten sind die Umlandgemeinden eingestiegen. I m Februar 2025 läuft der Vertrag mit dem Dienstleister Nextbike nach zehn Jahren aus. Daher müssen sich derzeit die Gemeinden überlegen, ob sie das etablierte Projekt weiterführen. Und das ist vor allem eine Kostenfrage, denn der Landkreis beteiligt sich bislang zu 50 Prozent an den Kosten, von Herbst 2025 an müssen die Städte und Gemeinden das Angebot selbst bezahlen.

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Künftig sollen die Fahrräder geleast werden, geschätzt wird, dass pro Leasing und Betrieb der mechanischen Räder etwa 700 Euro, mit Sicherheitszuschlag 850 Euro im Jahr fällig werden, für Pedelecs 1250 beziehungsweise 1500 Euro. Zudem müssen die Stationen umgebaut werden, was pro Standort etwa 2000 Euro kosten wird. Die Stationen sollen mit einer Minimalausstattung auskommen, Bodenmarkierungen und Beschilderung sollen reichen.

Unterhaching plant, alle bisherigen neun Standorte zu erhalten, obwohl die Stationen an der Grund- und Mittelschule am Sportpark sowie am Freibad eher verhalten genutzt wurden. Standard soll das Angebot an Pedelecs an jedem Standort werden. Damit soll eine neue Zielgruppe angesprochen werden, weil größere Distanzen überwunden werden können. Insgesamt sieht man in der Rathausverwaltung das Bikesharing als einen "wichtigen Baustein in der Mobilitätswende", da es eingebettet ist in bereits bestehende Angebote und Maßnahmen wie Carsharing, Bedarfsverkehr, Ladesäulen, den Ausbau des ÖPNV und die Mitgliedschaft in der Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundlicher Kommunen.

Die Unterhachinger haben sich an das Ausleihen gewöhnt

Angesichts von 300 Buchungen pro Monat findet man im Unterhachinger Rathaus: Die Bürger haben sich an das Ausleihen der Fahrräder gewöhnt. Deshalb möchte die Gemeinde sich den Nachbargemeinden anschließen, die bereits eine Fortführung des Angebots beschlossen haben. Damit will Unterhaching auch verhindern, dass eine Lücke entsteht.

Vier Varianten hatte die Rathausverwaltung zu Abstimmung gestellt. Die zweitteuerste Ausstattung wurde schließlich mit einer Deckelung auf 35 000 Euro beschlossen. Die FDP hätte nur der preiswertesten Möglichkeit mit fünf Stationen (zehn Räder, zehn Pedelecs) für insgesamt 23 500 Euro zugestimmt, alles andere war der Fraktion zu teuer. Peter Hupfauer hatte nachgerechnet, dass jede zehnminütige Fahrt mit 14 Euro bezuschusst wurde. Er ist überzeugt: Das Auto werde in den seltensten Fällen durch ein Mietrad ersetzt, meist werde es für Wege genutzt, die sonst zu Fuß zurückgelegt werden.

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