Unterföhring:Land unter an der Leinthalerbrücke

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Überschwemmt sind die Ufer der Isar bei Unterföhring. (Foto: Robert Haas)

Bei Unterföhring ist die Isar über die Ufer getreten. Das Wasserwirtschaftsamt hofft aber, dass die erst vor einigen Jahren neu befestigten Wege keinen Schaden nehmen.

Von Sabine Wejsada, Unterföhring

"Wenn die Wetterprognosen stimmen, dann haben wir das Gröbste hinter uns", sagt Florian Klein, stellvertretender Leiter des Wasserwirtschaftsamtes München. Vor allem nördlich der Landeshauptstadt hat das Hochwasser der Isar den Uferbereichen ziemlich zugesetzt. Wer auf dem Föhringer Ring oder der Leinthalerbrücke bei Unterföhring den Fluss quert, der sieht nur eins: schlammig braune Wassermassen, die zum Teil große Baumstämme und allerlei Unrat mit sich führen und sich ihren Weg nach Norden bahnen.

Am Mittwoch noch lag der Pegel nach den Worten von Klein bei 3,10 Meter, im Laufe des Nachmittags stieg er noch einmal um zehn Zentimeter an. Um Mitternacht dann soll die Meldestufe zwei unterschritten worden sein. "Die Lage wird sich in den nächsten Tagen immer mehr entspannen", sagt er. Und erst dann, wenn sich das Wasser zurückgezogen und sich die Isar wieder in ihr Bett zurückgezogen hat, werden etwaige Schäden an den Wegen sichtbar sein.

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Vor gut zehn Jahren, im Juni 2013, hatte ein laut Klein "sehr viel stärkeres Hochwasser" vor allem zwischen Unterföhring und Ismaning erhebliche Schäden an den Uferbereichen verursacht, auf denen einer der beliebtesten Radwege im Münchner Umland verläuft. Damals glich die Strecke gerade auf der Höhe von Unterföhring einem Trümmerfeld. Die "Reißende" hatte nicht nur den Weg unter Wasser gesetzt und das Bankett unterspült, sondern auch Teile der asphaltierten Befestigung zerstört. Der Weg musste umfassend repariert und teilweise erneuert werden. Im Wasserwirtschaftsamt geht man davon aus, dass sie dem aktuellen Hochwasser Stand gehalten haben.

In München hat das Baureferat der Stadt aus Sicherheitsgründen bereits am Montagabend die Rad- und Fußwege auf der Ostseite der Isar sowie den Floßkanal und damit den Zulauf zur Floßlände gesperrt. Auch in Unterföhring stehen die Uferbereiche zum Teil massiv unter Wasser, ein Betreten oder Befahren mit dem Rad ist nicht möglich.

Bis das Isarwasser wieder klar ist, dürfte es noch einige Tage dauern. Das "Geschiebe", also das Vorhandensein von Treibgut und Kies in einem Hochwasser führenden Fluss, sei ein ganz natürlicher Prozess, sagt Klein. Ein solches Ereignis habe aus Naturschutzsicht durchaus auch etwas Positives. Das Totholz biete Fischen einen Unterstand, werde aber zum Problem, wenn es sich an oder unter Brücke verhake. Möglich sei zudem, dass sich durch ein Hochwasser auch neue Kiesbänke bilden könnten, wenn genügend Kieselmengen auflaufen.

Sorgen, dass durch die starken Regenfälle der vergangenen Tage der Sylvensteinspeicher überlaufen könnte, muss man sich übrigens nicht machen, ebenso wenig, dass das Wasserreservoir im Isarwinkel abgelassen werde. "Davon sind wir weit entfernt", sagt Florian Klein vom Wasserwirtschaftsamt München.

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