Planegg:Katholiken verlieren schon wieder ihren Pfarrer

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Verlässt den Pfarrverband Planegg/Stockdorf: Pfarrer Johannes von Bonhorst. (Foto: privat/Pfarrei St. Elisabeth)

Johannes von Bonhorst überrascht mit seinem Weggang aus St. Elisabeth und befördert damit die Sorgen um den Fortbestand des Pfarrverbands.

Von Rainer Rutz, Planegg

Planeggs katholischer Pfarrer Johannes von Bonhorst verlässt überraschend die Pfarrei Sankt Elisabeth. Den erstaunten Mitgliedern des Pfarrgemeinderats teilte der 61-Jährige vor einigen Tagen mit, dass er eine neue Aufgabe suche und sich im Übrigen erholen wolle. Bonhorst, der ursprünglich aus Pasing stammt und schon Pfarrer in Gauting und Berchtesgaden war, war knapp neun Jahre in der Würmtalgemeinde. Vor ihm hatten sich eine Reihe von Geistlichen in St. Elisabeth versucht, so richtig lange war keiner geblieben. Bonhorst war seit dem Tod des beliebten Hermann Egger im Jahr 1998 bereits der siebte Pfarrer in St. Elisabeth.

Das Erzbischöfliche Ordinariat München will sich zum Weggang Bonhorsts nicht äußern und auch keinen Ausblick auf die Zukunft des Pfarrverbands Würmtal geben, zu dem Planegg und Stockdorf gehören. Im Pfarrgemeinderat ist die Überraschung laut der Vorsitzenden Christine Hallinger, die auch Dritte Bürgermeisterin von Planegg ist, groß - und auch die Enttäuschung. "Ich hätte mich gefreut, wenn wir weiterhin den Weg miteinander gegangen wären", so Hallinger. Alle seien davon ausgegangen, dass Bonhorst bis zu seiner Verrentung in Planegg bleibe. Was sie beruhigt: dass er noch die Erstkommunikation im April abhalten wolle, bevor er die Pfarrei verlässt.

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Bonhorst, der mittlerweile in einem Newsletter die Gläubigen in der Pfarrei informiert hat, sagt, er sei "zu der inneren Sicherheit gelangt, dass ein Stellenwechsel für mich und den Pfarrverband neue Perspektiven eröffnen wird. Außerdem beabsichtige ich, mich ein wenig zu erholen und Urlaub zu machen". Was seine Nachfolge betrifft, gehe er von einer Übergangslösung durch das Ordinariat aus. Die Pfarrgemeinderatsvorsitzende ist sich da nicht so sicher: Ihre Sorge gelte vor allem der Frage, wie es mit dem relativ neuen Pfarrverband weitergeht, der mit 6000 Mitgliedern einer der größten in Oberbayern ist. Sie hoffe, dass dieser in seiner jetzigen Form erhalten bleibe "und nicht in einem noch größeren Verband aufgeht", so Christine Hallinger. "Wir hätten ganz gerne auch weiterhin einen eigenen Pfarrer."

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