Ottobrunn:Großbrand in Wohnhaus - offenbar Explosion

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Die Feuerwehr kämpft gegen die Flammen. (Foto: Claus Schunk)

Rettungskräfte kämpften in der Siedlung am Haselweg gegen die Flammen. Eine Person wurde leicht verletzt, eine weitere ist noch vermisst.

Von Stefan Galler, Ottobrunn

Ein Großbrand hat Anwohner und Rettungskräfte in Ottobrunn am Dienstag über Stunden in Atem gehalten. Um 13 Uhr ging am Dienstagnachmittag in der Rettungsleitstelle der Alarm ein, wonach im Haselweg, einer Bungalow-Siedlung am Ranhazweg, ein Feuer ausgebrochen war. Eines der Häuser stand - offenbar nach einer Explosion - ebenso in Flammen wie die beiden angrenzenden Gebäude. Fast 150 Einsatzkräfte von Feuerwehren aus der ganzen Umgebung, etwa aus Ottobrunn, Unterhaching, Haar und Neubiberg, versuchen seither, den Brand zu löschen.

Gegen 16.15 Uhr konnte Armin Ganserer, der Leiter der Polizeiinspektion 28 in Ottobrunn, Entwarnung geben: Der Brand sei unter Kontrolle, im Dachbereich des am stärksten betroffenen Hauses gebe es jedoch noch Glutnester, die man weiterhin bekämpfe. Eine Begehung des Gebäudes durch Kriminalpolizei und Feuerwehr-Einsatzleitung am späteren Nachmittag blieb dann wegen des enormen Grades der Zerstörung weitgehend ergebnislos.

Einsatzleiter Edi Klas kann noch nichts über die genaue Unglücksursache sagen. (Foto: Claus Schunk)

Am Mittwochmorgen sollten intensivere Untersuchungen stattfinden, teilte ein Polizeisprecher der SZ auf Anfrage am Abend mit. Die Bewohner der Bungalows am Haselweg konnten vorerst nicht in ihre Häuser zurück, einige Gebäude müssten zunächst statisch untersucht werden. Auch die Wasserversorgung ist bis auf weiteres nicht gesichert.

Unklar war am Dienstagabend, ob sich in dem Haus, in dem es mutmaßlich zu der Explosion gekommen war, Menschen befanden. Ein Bewohner gilt noch als vermisst, ein Nachbar musste mit einer leichten Rauchvergiftung in ein Krankenhaus gebracht werden.

Ein Kriseninterventionsteam war vor Ort, um die Anwohner zu betreuen. Die Johanniter-Unfall-Hilfe hat in ihrer Wache in Riemerling eine Betreuungsstelle eingerichtet, in der Betroffene vorübergehend untergebracht werden können. Dort seien die Bewohner der Bungalows auch für sich sorgende Angehörige telefonisch zu erreichen, sagte Johanniter-Sprecher Gerhard Bieber der SZ.

Zur Unglücksursache konnten die Einsatzleiter vor Ort vorerst keine Aussage machen. Eine mögliche Gasexplosion wird nicht ausgeschlossen. Die gesamte Umgebung rund um die Siedlung mit Atriumhäusern war stundenlang großräumig abgeriegelt, der Ranhazweg zeitweise komplett gesperrt. Gegen 14.45 Uhr ertönten in Ottobrunn kurzzeitig Warnsirenen. Katwarn meldete, dass durch den Brand Gase freigesetzt worden seien, die "Geruchsbelästigungen und Sichtbehinderungen" zur Folge haben könnten.

© SZ vom 27.10.2021 / lb - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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