Erneuerbare Energie:Strom von den eigenen Dächern

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Energiewende: Pöcking plant die Aufstellung von zwei Freiflächenfotovoltaik-Anlagen. (Foto: Marijan Murat/dpa)

Die Gemeinde Neubiberg will nach und nach geeignete kommunale Gebäude mit Photovoltaikmodulen ausstatten. Bei Freiflächenanlagen ist das Rathaus auf die Mithilfe der Grundstückseigentümer angewiesen.

Von Daniela Bode, Neubiberg

Die Gemeinde Neubiberg will künftig auf einigen kommunalen Dächern Photovoltaikanlagen anbringen. Zunächst soll die Grundschule Neubiberg, dann in dieser Reihenfolge das Feuerwehrgerätehaus in Neubiberg, das Sportzentrum, die Aussegnungshalle und zuletzt die Grundschule Unterbiberg mit Solarmodulen ausgestattet werden. So hat es der Planungsausschuss am Dienstag beschlossen.

Vorausgegangen war eine Untersuchung durch die Energieagentur Ebersberg-München. Die Gemeinde hatte im Rahmen der Fortschreibung des eigenen integrierten Klimaschutzkonzepts vergangenes Jahr beschlossen, ein Energiekonzept zum Aufbau von Photovoltaikanlagen auf kommunalen Dächern erstellen zu lassen. Bereits am Laufen ist unabhängig von dem Beschluss die Planung für eine Photovoltaikanlage auf dem Dach des Feuerwehrgerätehauses in Unterbiberg. Sie war schon bei der Planung des Hauses vorgesehen, aber nicht umgesetzt worden. Ein Elektroplaner ist bereits beauftragt.

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Untersucht hat die Energieagentur nun neben den besagten Objekten auch Gebäude in der Tannenstraße 8, 10 und 10a. Sie betrachtete alle nach Aspekten wie der Dachneigung, der Verschattungssituation und dem Stromverbrauch. Am Ende stellte sich heraus, dass die Grundschulen, die Aussegnungshalle, das Feuerwehrgerätehaus am Floriansanger und das Sportzentrum sich am besten eigneten, die Tannenstraße wegen klärungsbedürftiger Punkte nicht.

Die undichten Dächer werden zurückgestellt

Tobias Sassmann von der Energieagentur stellte dar, dass sich die Kosten für die Anlagen in etwa zwölf Jahren amortisieren werden und eine Rendite von etwa acht Prozent möglich sei. Bei der Reihenfolge der anzugehenden Dächer wich der Ausschuss etwas von dem Vorschlag der Planer ab, da es bei der Aussegnungshalle und der Grundschule Unterbiberg an den Dächern offenbar immer wieder Probleme mit dem Eintritt von Flüssigkeit gibt und dies erst geklärt werden soll. 2023 und 2024 soll nun vorrangig das Feuerwehrgerätehaus in Unterbiberg mit einer Photovoltaikanlage ausgestattet werden. 2025 soll es bei der Grundschule Neubiberg mit Planung und Umsetzung losgehen.

Welches Betreibermodell jeweils gewählt wird, also ein Eigenbetrieb oder Fremdbetrieb etwa mit der Beteiligung von Bürgern, hat der Ausschuss noch nicht festgelegt. Dazu soll die Rathausverwaltung geeignete Modelle erarbeiten und dem Gremium dann zur Entscheidung vorlegen.

Weniger die Dinge selbst in der Hand haben wird die Kommune wohl bei der Errichtung von Freiflächen-Photovoltaikanlagen im Gemeindegebiet. Eine Standortanalyse für solche Anlagen, die ebenfalls die Energieagentur im Auftrag der Gemeinde erstellt hat, ergab sogenannte Positivflächen von 76,1 Hektar, die sich für die Erzeugung von Solarstrom eignen würde. Darauf könnte man eine Leistung von 76,1 Megawatt Peak erreichen und einen großen Teil des Neubiberger Stromverbrauchs abdecken. Dieser lag 2020 laut dem Treibhausgasbericht des Landkreises bei etwa 91 Megawattstunden.

Doch die großen Flächen, die sich eignen, gehören nicht der Gemeinde. Der Plan von Jürgen Freudenthaler von der Energieagentur weist als Positivflächen unter anderem große Bereiche rund um die Autobahn in Unterbiberg aus, größere Parkplatzflächen auf dem Gelände der Universität der Bundeswehr und kleinere eigene Flächen unter anderem rund um den Bahnhof. Nun soll geprüft werden, in welchem Bereich ein Bauleitplanverfahren für die Umsetzung von Freiflächenanlagen realisierbar ist. Insbesondere soll mit den Eigentümern gesprochen werden, ob eine Bereitschaft zur Errichtung solcher Anlagen besteht. Die Flächen an der Autobahn gehören dem Konglomerat Finck und Winterstein, die auf dem Universitätsgelände dem Bund.

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