Isar bei Pullach:Großhesseloher Wehr ab sofort denkmalgeschützt

So sah das Wehr vor Baubeginn aus. Das Schleusenwärterhäuschen steht unter Denkmalschutz. (Foto: Alessandra Schellnegger)

Die Stadtwerke wollten die Sperranlage von Herbst an umbauen, was unter anderem Wassersportler kritisiert hatten. Nun muss das Unternehmen womöglich umplanen.

Von Julian Raff

Mit der Eintragung in die Denkmalliste wird das auf Pullacher Flur gelegene Großhesseloher Isarwehr offiziell als historisches Zeugnis unter Schutz gestellt. Wie das Landesamt für Denkmalpflege bekannt gegeben hat, wurde die 1908 erstellte Sperranlage am 24. März mit sofortiger Wirkung in die Liste eingetragen. Das Landesamt kommt damit einer Anregung des Münchner Forums vom vergangenen Sommer nach.

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Vor allem der Vizevorsitzende des kritischen Diskussionskreises, Klaus Bäumler, hatte sich dafür eingesetzt, das Wehr schützen zu lassen, nicht zuletzt wegen seiner historischen Bedeutung für die ökologische Wasserwirtschaft.

Offizielle Baudenkmäler sind unter anderem bereits das ebenfalls 1908 entstandene Isarwerk 1 zwischen Hinterbrühler See und Marienklausenbrücke, die innerstädtischen Isar-Kaimauern und das Maxwerk.

Mit seiner Initiative hatte Bäumler auf das Vorhaben der Münchner Stadtwerke (SWM) reagiert, die Anlage von Herbst 2022 an durch einen "Ersatzneubau" auf den aktuellen Stand der Technik zu bringen.

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Kritische Einwände zum Projekt hatte im Sommer auch der Bayerische Kanuverband (BKV) vorgebracht. Für unerfahrene Schlauchbootfahrer sei die gefährliche Stufe nach dem Umbau von oben nicht mehr erkennbar, so der Einwand. Für erfahrene Wassersportler regt der BKV wiederum eine "Bootsgasse" in Kanubreite an, oder eine breite Rampe anstelle der östlichen Betonmauer.

Was der Denkmalschutz für diese Veränderungen wie auch für Konzept, Kosten und Termin des "Ersatzneubaus" insgesamt bedeutet, sei schwer absehbar und müsse erst geprüft werden, teilt ein SWM-Sprecher mit.

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