Würmtal:Für den Walderhalt

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Dem Aufruf von Bund Naturschutz, Grünzug-Netzwerk Würmtal und Schutzgemeinschaft Deutscher Wald folgen am Sonntag nach Angaben der Veranstalter 400 Teilnehmer. Einer der Redner ist der Grünen-Landtagsabgeordnete Christian Hierneis (rechts auf dem Podium). (Foto: Robert Haas)

Rund 400 Menschen protestieren gegen einen Kiesabbau im Lochhamer Schlag. Eine Eilentscheidung des Verwaltungsgerichtshof verleiht ihnen Hoffnung.

Von Annette Jäger, Gräfelfing/München

Der Kiesabbau in den Würmtaler Wäldern treibt die Menschen zunehmend um. Am Sonntag waren nach Angaben vom Bund Naturschutz rund 400 Teilnehmer zur Kundgebung in Großhadern gegen den geplanten Kiesabbau im Waldgebiet Lochhamer Schlag gekommen, ihre Haltung machten einige auf Plakaten deutlich: "Hände weg vom Bannwald" und "Wald vor Kies" war zu lesen. Die Veranstalter waren "überwältigt" vom Andrang, sagte Malwina Andrassy vom Bund Naturschutz in Bayern (BN) Ortsgruppe Würmtal Nord. Die Initiatoren hatten gerade mal mit der Hälfte an Teilnehmern gerechnet. Aufgerufen zu der Kundgebung hatten Umweltinitiativen wie der BN, der Verein Grünzug-Netzwerk Würmtal und die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald.

Bei der Kundgebung auf dem Spielplatz in der Ludwig-Hunger-Straße, unweit des betroffenen Waldgebiets, skizzierte Herbert Stepp, der Vorsitzende des Grünzug-Netzwerk-Würmtal, die Sachlage, die die Waldschützer hoffnungsvoll stimmt: Erst kürzlich hat der Bayerische Verwaltungsgerichtshof (VGH) den geplanten Kiesabbau im sogenannte Douglasienwäldchen in Planegg per Eilverfahren gestoppt. Die Begründung der Richter: Das Landratsamt München habe in seiner Genehmigung den Schutz des Bannwaldes nicht ausreichend berücksichtigt. Die Hauptverhandlung steht allerdings noch aus.

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In den Augen der Waldschützer müsste für den Lochhamer Schlag dasselbe Argument gelten. Auch dieser Wald sei Bannwald, liege außerdem mitten im regionalen Grünzug und sei als Erholungswald "höchster Kategorie" eingestuft, stellte Herbert Stepp auf der Kundgebung klar. "Das Landratsamt soll unverzüglich den Antrag ablehnen", forderten die Veranstalter.

Das Unternehmen Glück wirbt parallel für den Kiesabbau in der Region

Auch Politiker verschiedener Parteien nutzten die Kundgebung, um sich gegen den Kiesabbau zu positionieren. Vertreter der Grünen, der ÖDP, der Linken und auch der CSU waren gekommen. Wer Wald unter anderem als Grundlage für stabiles Kima vernichte, um Kies abzubauen "und damit München und Umgebung zuzubetonieren, hat die Zeichen der Zeit nicht erkannt", sagte Tobias Ruff, Landesvorsitzender der ÖDP. Außer ihm sprach auch der Grünen-Landtagsabgeordnete Christian Hirneis auf der Veranstaltung.

Im Anschluss an die Kundgebung machten sich etwa 200 Menschen auf zu einem Waldspaziergang mit der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald durch den Lochhamer Schlag, wo Kiesabbau stufenweise auf einer Fläche von rund zwölf Hektar geplant ist. Fast zeitgleich zur Kundgebung fand bei der Baufirma Glück in Gräfelfing ein Tag der offenen Tür statt, bei dem es auch um die Bedeutung der regionalen Kiesgewinnung für die lokale Bauwirtschaft ging.

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