ÖPNV:MVV soll alle Busse klimafreundlich umrüsten

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Im Regionalbusverkehr im Landkreis München, wie hier in Unterföhring, fehlen Fachkräfte. (Foto: Alessandra Schellnegger)

Der Landkreis München geht mit dem Verkehrsverbund eine Kooperation ein, um die Linien bis 2030 auf alternative Antriebe umzustellen.

Von Martin Mühlfenzl, Landkreis München

Der Landkreis München wird künftig bei der bereits beschlossenen Umstellung aller Buslinien auf klimafreundliche Antriebssysteme ganz auf das Know-how des Münchner Verkehrs- und Tarifverbunds (MVV) setzen - und dafür viel Geld in die Hand nehmen. Denn die personellen Ressourcen, die für Konzipierung der Umrüstung der Buslinien innerhalb des MVV notwendig sein wird, wird der Landkreis finanzieren, bis zu acht zusätzliche Stellen könnten dabei in den kommenden Jahren anfallen, machte Detlef Metzner in der Sitzung des Mobilitätsausschusses des Kreistags deutlich, der als Bereichsleiter die Regionalbusse beim MVV verantwortet. Dies sei aber immer noch günstiger als wie bisher die Umrüstung einer Buslinie an Dritte, also an externe Planungsbüros zu vergeben, ergänzte Landrat Christoph Göbel (CSU), der noch einmal betonte, der Landkreis München sei in diesem Bereich absoluter Vorreiter; Vergaben an Dritte würden ein Vermögen kosten, so der Landrat, "Millionen".

Ottobrunns Bürgermeister ist dagegen

Die Umrüstung der Buslinien im Landkreis München - der erste Elektrobus des Landkreises verkehrt als Gemeindebus in Unterföhring - ist ein auf Jahre angelegtes Programm, das nun besondere Priorisierungen einzelner Trassen beinhaltet. Vor allem in den Jahren 2026 und 2027 sollen weit mehr als 20 Linien umgerüstet werden; bis ins Jahr 2031 dann sukzessive alle Buslinien. Oberhachings Bürgermeister Stefan Schelle (CSU) sagte, es sollten vor allem die Linien zuerst ins Visier genommen werden, die am effizientesten umzurüsten sind, sein Unterschleißheimer Kollege Christoph Böck (SPD) sagte ebenfalls, er hoffe auf eine "Effizienzsteigerung". Die geplante Erhöhung des Personalstands kam indes nicht bei allen Kreisräten gut an, Günter Heyland (Freie Wähler) etwa sprach davon, dass beim MVV Know-how durch den Landkreis aufgebaut werde, das dann auch anderen Landkreisen zugute kommt, grundsätzlich aber begrüßte auch er die "schnellstmögliche" Umrüstung.

Nur Ottobrunns Bürgermeister Thomas Loderer stimmte dagegen. Die eingesparten Emissionen seien lediglich "Tönnchen", spottete er, es sei ein Riesenfehler, als Landkreis derart vorzupreschen, da kein Kilometer mehr gefahren und der Service in den Bussen nicht gesteigert werde. "First mover ist der first Depp", so Loderer.

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