Kreistag:Schüler müssen zum Übergang nach Holzkirchen

Lesezeit: 1 min

Provisorium: Schulcontainer wie hier an der Mittelschule Taufkirchen sollen die FOS Holzkirchen entlasten, bis die Lehranstalt in Oberhaching fertiggestellt ist. (Foto: Claus Schunk)

Der Landkreis finanziert für 640 000 Euro Container auf dem Schulcampus im Nachbar-Landkreis, damit Vorläufer-Klassen für die Fachoberschule in Oberhaching unterkommen.

Von Stefan Galler, Oberhaching

In Oberhaching entsteht auf einem Schulcampus am S-Bahnhof Deisenhofen nicht nur eine neue Realschule, sondern auch eine Fachoberschule (FOS), die zum Schuljahr 2025/26 ihren Betrieb aufnehmen soll. Da die FOS in Holzkirchen, zu deren Entlastung die neue Lehranstalt in Oberhaching maßgeblich beitragen soll, bereits jetzt an die Grenze ihrer Aufnahmekapazität stößt, haben sich die Landräte der Landkreise Miesbach und München, Olaf von Löwis und Christoph Göbel (beide CSU), über eine Übergangslösung verständigt. Diese ist nun vom Ausschuss für Bauen und Schulen im Landkreis München einstimmig abgesegnet worden. Demnach wird der Landkreis auf eigene Kosten Container in Modulbauweise auf einem freien Grundstück auf dem Schulcampus Holzkirchen errichten und dort vier Klassen unterbringen, die sozusagen als Vorläuferklassen für die Oberhachinger FOS anzusehen sind.

Bauliche Kosten in einem anderen Landkreis zu übernehmen, sei "ein einmaliger Vorgang", sagt die Grüne Hackl-Stoll

Diese provisorischen Klassenräume sollen zum Start des kommenden Schuljahres in Betrieb gehen. Dafür stellten die Kreisräte im Ausschuss einmalig 640 000 Euro in den Haushalt ein. Sollte der Schulneubau in Oberhaching wider Erwarten nicht pünktlich fertig werden, würde die Angelegenheit den Kreisgremien in drei Jahren wieder vorgelegt werden. Der Zweckverband Staatliche weiterführende Schulen im Süden des Landkreises München könnte als Vorabbeauftragung die Ausstattung mit Computern und Möblierung stellen, die später in die neue Fachoberschule Oberhaching mitgenommen werden können. Dies sei bereits beim Zweckverband angemeldet worden, teilte die Verwaltung mit.

Hintergrund sei, dass in Holzkirchen keine zusätzlichen Schüler mehr aufgenommen werden könnten, etwa solche, die aus München kommen und für die Inbetriebnahme der FOS Oberhaching eigentlich fest eingeplant sind. "Diese würden uns dann in der neuen Schule fehlen", sagte der stellvertretende Landrat Otto Bußjäger (Freie Wähler) im Laufe der Ausschusssitzung. So sei auch zu erklären, warum man sich auf diesen Deal einlasse: "Wir zahlen, der Landkreis Miesbach arbeitet", so Bußjäger. Kreisrätin Gudrun Hackl-Stoll (Grüne) ergänzte, es sei "ein einmaliger Vorgang, dass wir bauliche Kosten in einem anderen Landkreis übernehmen" und mahnte Nachverhandlungen an. Kreisbaumeister Christian Dauer sagte zu, dass es eine zusätzliche Verhandlungsrunde geben werde, gab aber auch zu bedenken, dass man die Vorläuferklassen in Oberhaching unterbringen müsse, sollte das Abkommen mit Holzkirchen platzen. "Und da hätten wir ja auch Grundstückskosten zu tragen."

© SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: