Kein Volksfest, kein Oktoberfest - und natürlich auch kein Keferloher Montag. Die Freunde des Keferloher Montags haben das traditionelle Landwirtschaftsfest, das immer am ersten Montag im September in dem Weiler bei Grasbrunn stattfindet, heuer wegen der Corona-Pandemie abgesagt. Damit entfällt in den Tagen um den 7. September auch der ebenso traditionelle Aufmarsch der Polit-Prominenz. In den vergangenen Jahren waren Ministerpräsident Markus Söder, sein Vorgänger Horst Seehofer, Finanzminister Olaf Scholz und Bundeskanzlerin Angela Merkel in Keferloh.
Menschenmengen, Bierzelt und Alkohol - das ist nach Ansicht der Veranstalter des Keferloher Montags in diesem Jahr nicht vertretbar. Eine Einhaltung der Corona-Auflagen mit Abstand, Hygieneregeln sowie Mund- und Nasenschutz wäre nicht zu kontrollieren, heißt es aus dem Kreis der Keferloher Freunde. Daher wird es rund um den Gasthof heuer keine landwirtschaftliche Ausstellung, keinen Markt mit regionalen Produkten, kein Wettpflügen und Bullenschätzen und erst recht kein Festzelt geben. Die Freunde des Keferloher Montags werden sich lediglich am Vormittag zu einem internen Frühschoppen in der Gastwirtschaft treffen, Gäste sind dazu nicht eingeladen.
Zuletzt ist das Fest Mitte der Neunzigerjahre ausgefallen
Der Keferloher Montag hat eine mehr als tausendjährige Geschichte. Zuletzt ausgefallen ist der Markt, der als Vorläufer des Münchner Oktoberfests gilt, Mitte der Neunzigerjahre. Damals hatte der Zulauf an Teilnehmern und Gästen immer mehr nachgelassen. Ein Freundeskreis um den Kirchheimer Anton Reichlmair belebte die Tradition schließlich wieder. Trotz mehrerer Pächterwechsel im Keferloher Gasthaus, schwieriger Suche nach Festwirten und finanziellen Defiziten haben sich der Markt und das Fest in den vergangenen Jahrzehnten behauptet - bis das Coronavirus kam.
Nun hoffen die Veranstalter, dass der Keferloher Montag am 6. September 2021 wieder stattfinden kann. Eine Prognose mag Hannes Bußjäger, Grasbrunns Feuerwehrkommandant und Mitglied im Freundeskreis, indes zum jetzigen Zeitpunkt nicht wagen. Spätestens drei Monate vorher müsse man mit den Vorbereitungen beginnen, sagt Bußjäger. Das wäre Anfang Juni. Bis dahin ist ja noch Zeit, um Corona einzudämmen.