Bauernprotest:Mit Traktoren auf die Staatsstraße

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Auch eine Form des Protests: Die Landfrauen Monika Stadler, Silvia Renk und Michi Lahner (von links) bei einer Aktion mit Gummistiefeln zwischen Aying und Peiß Ende Dezember. (Foto: Claus Schunk)

Empörte Landwirte planen für Donnerstagnachmittag einen Konvoi zwischen Aying und Sauerlach. Bei Hofolding und Keferloh gibt es Mahnfeuer.

Von Angela Boschert, Brunnthal/Grasbrunn

Mit einem Traktoren-Konvoi und Mahnfeuern setzen die Bauern im Landkreis München am Donnerstag die Proteste vom Montag fort und demonstrieren gegen die ihrer Meinung nach inakzeptablen Kürzungen der Bundesregierung. So initiieren Bauern aus Brunnthal-Faistenhaar einen Konvoi, der sich am späten Nachmittag auf der Staatsstraße 2070 zwischen Aying und Sauerlach hin- und herbewegen soll. Erwartet werden etwa 30 bis 40 Fahrzeuge aus Höhenkirchen-Siegertsbrunn, Hohenbrunn und Brunnthal. Treffpunkt ist um 16 Uhr der Dorfplatz in Faistenhaar, wo die Ottobrunner und Miesbacher Straße auf die Staatsstraße 2070 treffen.

Außerdem entzünden die Bauern entlang der Staatsstraße zwischen Hofolding und Faistenhaar Mahnfeuer unter dem Motto "Zu viel ist zu viel - es reicht". Mit dabei ist die Landwirtin Anna Strohmeier aus Brunnthal, die in vierter Generation einen Hof mit 35 Hektar bäuerlicher Fläche betreibt. Sie gibt zu, dass es für die Ernte im vergangenen Jahr zwar mehr Geld gegeben hat, aber der Ertrag sei deutlich geringer gewesen. Der Regen im Herbst habe dazu geführt, dass viele Bauern ihre Braugerste nur noch zu einem deutlich niedrigeren Preis als Futtergerste verkaufen konnten. Zudem seien die Betriebskosten etwa für Diesel, Düngemittel und Versicherungen enorm angestiegen.

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Nahezu gleichzeitig wird auf Gut Keferloh ein Mahnfeuer unter dem Motto "Denn zu viel ist zu viel" entfacht, zu dem die Keferloher Freunde aufrufen. Gastredner ist der Kreisobmann des Bauernverbandes, Anton Stürzer, der auch auf Teilnehmer aus benachbarten Landkreisen setzt, die mit Traktoren angefahren kommen. Stürzer möchte mit einem oft gehörten Missverständnis aufräumen. Die Bauern wollten Diesel nicht steuerfrei tanken. Sie forderten den Beibehalt von 21,48 Cent Steuerrückerstattung auf den Liter Agrardiesel, weil ohne den Treibstoff keine Lebensmittel- und Futterproduktion möglich sei.

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