Armut und Ernährung:"Man weiß ja nicht, ob sie abends nochmal was bekommen"

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Ein qualitativ hochwertiges, kostenloses Mittagessen für alle Kinder wünschen sich die Grünen. (Foto: Roland Weihrauch/dpa)

Auch im reichen Landkreis München gibt es Kinder, die sich ohne Unterstützung kein Mittagessen leisten könnten. Die von den Grünen geforderte kostenlose Mahlzeit an Grundschulen halten Kenner der Situation deshalb für wichtig - ob sie auch die Kinder reicher Eltern erhalten sollen, bleibt umstritten.

Von Daniela Bode, Taufkirchen/Oberhaching/Unterschleißheim

Der neunjährige Leon Winter kommt oft hungrig in die Schule. Auch seine beiden älteren Geschwister, die die gleiche Einrichtung im Norden des Landkreises München besuchen. Vor der Trennung der Eltern war noch alles in Ordnung. Aber jetzt bekommt ihre Mutter es irgendwie nicht mehr hin, morgens aufzustehen und ihnen ein Frühstück oder eine Brotzeit für die Schule herzurichten. Die Familie ist knapp bei Kasse. Die Mutter und ihr neuer Partner, der zwei eigene Kinder in die Beziehung mitgebracht hat, arbeiten nicht. Sie leben allein vom Geld, das sie über das Sozialgesetzbuch (SGB) II vom Jobcenter bekommen. Außerdem ist die Mutter zum zweiten Mal von ihrem neuen Partner schwanger.

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