Konzertsaal für Höhenkirchen-Siegertsbrunn:"Das wäre der große Hit"

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Vor bald zwei Jahren führte das Leonhardi-Ensemble Carmen auf. (Foto: Sebastian Gabriel)

Bürgermeisterin Mayer unterstützt Pläne für einen Konzertsaal für 600 Besucher in Höhenkirchen.

Von Bernhard Lohr, Höhenkirchen-Siegertsbrunn

Direkt im Zentrum von Höhenkirchen-Siegertsbrunn an der S-Bahn könnte ein Veranstaltungs- und Konzertsaal mit Platz für bis zu 600 Besucher und einer fest installierten Bühne entstehen. Und das auch relativ bald. Denn der Saal ist eine Option der Machbarkeitsstudie, die der Zweckverband staatliche weiterführende Schulen im Südosten des Landkreis zur anstehenden Erweiterung des Gymnasiums samt Veranstaltungstrakt derzeit erstellen lässt. Bürgermeisterin Ursula Mayer (CSU) unterstützt die großzügigen Pläne und spricht von einer Chance für die Gemeinde.

Die Planungen für das Gymnasium werden unter Hochdruck vorangetrieben. Schließlich sollen die Erweiterungsbauten bis zum Schuljahr 2027/2028 weitgehend abgeschlossen sein, damit die Kosten im Sinne des Konnexitätsprinzips mit dem Freistaat abgerechnet werden können. Es werden 21 neue Klassen-, Gruppen- und Fachräume gebaut. Die Dreifachturnhalle wird in der Dimension einer Einfachturnhalle erweitert und es sollen Mängel behoben werden, die man mittlerweile in dem kaum zehn Jahre alten Schulgebäude ausgemacht hat. Die Aula ist als Veranstaltungsstätte für das Gymnasium mit seinem musischen Zweig nicht ausreichend. Da wird wohl nachgebessert.

Das Leonhardi-Ensemble hat Interesse

Die Aussicht auf einen Saal mit Bühne für bis zu 600 Besucher jedenfalls hat bei einigen schon die Fantasie in Gang gesetzt. So etwas gibt es in Höhenkirchen-Siegertsbrunn bislang nicht. Die zur Verfügung stehende Mehrzweckhalle an der Sigoho-Marchwart-Grundschule bietet noch den größten Raum und wird etwa zu Bürgerversammlungen und Konzerten der Blaskapelle großzügig für Hunderte Besucher bestuhlt. Doch es muss jedes Mal eine Bühne aufgebaut und die Halle muss in einen Konzertsaal umfunktioniert werden. Außer der Blaskapelle gibt es das Leonhardi-Ensemble mit 250 Aktiven, das jährlich große Bühnenstücke aufführt. Bürgermeisterin Mayer sagt, gerade das Leonhardi-Ensemble sei interessiert an dem Saal am Gymnasium. Dieser könnte der Gemeinde als Veranstaltungsraum dienen, und anderen. "Das wäre der große Hit."

Bernhard Schmid, Vorsitzender des Leonhardi-Ensemble-Vereins, begrüßt die Idee. "Es ist toll, wenn es einen festen Konzertsaal gibt." Während die Blaskapelle einen beengten Proberaum habe, verfüge das Leonhardi-Ensemble über gar keinen, sagt Schmid. Man sei auf das Wohlwollen etwa der Pfarrei angewiesen, um proben zu können, und auch ein Veranstaltungssaal mit fester Bühne wäre ein Gewinn. Vielleicht, so spekuliert Schmid, könnte dort am Gymnasium auch ein Proberaum entstehen. Das Leonhardi-Ensemble, das sich vor allem auf klassische Musik verlegt, zählt 250 Aktive in fünf Gruppen. Einmal im Jahr stemme man eine größere Aufführung wie Carmen vor zwei Jahren. Damals hätten mehr als 1000 Menschen die Vorstellungen besucht, sagt Schmid.

Realschüler aus Neubiberg

Wie groß das Interesse an einem Saal von gewisser Dimension sogar über Höhenkirchen-Siegertsbrunn hinaus ist, zeigt gerade ein Beispiel aus Neubiberg, wo die Realschüler eine passende Veranstaltungsstätte suchen, um ihren Abschlussball zu feiern. Solche Bälle sprengen heutzutage die Dimensionen früherer Schulbälle, es wird monatelang geplant und groß mit Catering und Programm in großen Sälen gefeiert. Die Realschüler aus Neubiberg jedenfalls haben die Mehrzweckhalle der Sigoho-Marchwart-Schule für ihr großes Fest ausgewählt. Wenn man bedenke, sagt Mayer, dass es in Höhenkirchen bald auch eine Realschule geben werde, zum bestehenden Gymnasium, dann habe ein Veranstaltungssaal sicher seine Berechtigung.

Ob der Saal so kommt, oder eine abgespeckte, kleinere Lösung, ist allerdings noch offen. Die Entscheidung, sagt Mayer, werde in einer Zweckverbandsversammlung zu treffen sein, wenn das Ergebnis der Machbarkeitsstudie vorliege. Derweil werden im Rathaus bei der Bauleitplanung die ersten Beschlüsse für den Ausbau des Gymnasiums getroffen. Zunächst geht es um ein zweigeschossiges Parkdeck, um die ebenerdigen Stellplätze an der Schule zu ersetzten und zusätzlich zu den 50 Parkplätzen Platz in derselben Größenordnung zu schaffen.

In einer früheren Fassung hieß es missverständlich, der Konzertsaal solle an jener Stelle entstehen, an der einmal das Rathaus neu errichtet werden soll. Das war so nicht gemeint und das Grundstück Bahnhofplatz 1 ist dafür freilich nicht vorgesehen.

© SZ vom 18.02.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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