Forsthaus Wörnbrunn:Kopfsalat, im Vakuum mariniert

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Florian Gürster und Yvonne Mehrfeld haben renoviert: Sitze aus edlem Samt, neue Tischplatten, aber auch zünftige Geweihe an der Wand. (Foto: Claus Schunk)

Die aufwendige Küche schlägt sich auf die Preise nieder. Es gibt aber auch Traditionelleres

Von Claudia Wessel

Die Lachsrolle zum Beispiel. Sie besteht aus mit Limette mariniertem Lachs. Dieser wird klein geschnitten, in ein Noriblatt gewickelt und dann in Tempurateig gebacken. "Es ist ein warmes Gericht, aber in der Mitte roh", sagt Florian Gürster. Der Kopfsalat, den es dazu gibt: Er wird mariniert und dann vakuumiert, bleibt 24 Stunden so. "Dann nimmt er die Marinade besonders gut an", sagt Gürster. Oder der Loup de mer. Der kommt direkt aus den französischen Markthallen in Paris, dann werde ihm die Haut abgezogen, es sei ein absolut frisches Produkt. "Techniken, die Geld kosten", sagt er und erklärt damit die Preise in seinem Lokal, die nun höher sind als diejenigen, die man im Forsthaus Wörnbrunn früher bezahlen musste.

"Es ist aber immer noch ein Traditionslokal", versichern Yvonne Mehrfeld und Gürster. Zwar gebe es keinen Obazdn und keine Käsespätzle, aber doch traditionelle bayerische Gerichte. Etwa Schweinebäckchen im eigenen Saft mit vielen Kräutern und Rotwein geschmort. "Die sind butterweich", verspricht Gürster. Dazu gibt es ungewöhnlicherweise Spinatserviettenknödel, Ochsenherztomaten und Liebstöckel. Man findet also Traditionsgerichte, aber "bisserl anders gewürzt und zubereitet". "Ohne Tradition gibt's keine Moderne", sagt Mehrfeld. "Man muss aber auch immer mit der Zeit gehen."

Ein Traditionstag ist etwa der Mittwoch. Das "Special" an diesem Tag: Ofenfrischer Braten vom Duroc-Schwein mit Kartoffelknödel und Krautsalat für 14,90 Euro. Das Special am Donnerstag ist das Forsthaus-Sommergedeck, ab zwei Personen für 19 Euro pro Person mit einer Flasche Rosé, einer Flasche Wasser, Beef Tartar, Lachsrolle, Hummus, Crostini, Oliven, Parmesanwürfel und Tomaten-Mozzarella-Spießen. So richtig bayerisch kann man es samstags angehen lassen. Das ist nämlich der Weißwurst-Tag, und zwar von 11 bis 14 Uhr, ein Paar mit Breze und Senf kostet 6,80 Uhr. Geöffnet ist das Forsthaus von Mittwoch bis Sonntag, von 15 bis 24 Uhr, sonntags von 11 bis 24 Uhr. Sonntags gibt es von 13 Uhr bis 16 Uhr Kinderbetreuung. Ansonsten ist sonntags "Day Drinking" mit DJ Bobby Evs angesagt, der auch donnerstags von 16 Uhr an für Stimmung sorgt.

Und ein Event ist ebenfalls in Planung. Zur Oktoberfestzeit soll es eine Champagner-Lounge und ein kleines Wiesnzelt im Garten geben. Es ist übrigens das Zelt, das sonst am Stiglmaierplatz steht.

© SZ vom 29.08.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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