Käsefondue:Schweizer durch und durch

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Einziger Landrat mit Schweizer Staatsbürgerschaft und Hobbykoch: Christoph Göbel. (Foto: Claus Schunk)

Landrat Christoph Göbel bereitet das traditionelle Gericht aus seiner Heimat nach einem Familienrezept zu.

"Es ist eine meiner absoluten Lieblingsspeisen. Aber Vorsicht, Käsefondue ist nicht gleich Käsefondue", sagt Christoph Göbel. "Es gibt da sehr große regionale Unterschiede. Und ein echtes Schweizer Käsefondue hat nichts mit dem zu tun, was man bei uns so im Supermarkt kauft." Münchens Landrat muss es wissen, denn er ist der einzige Landrat in Deutschland mit Schweizer Staatsbürgerschaft - sein Urgroßvater Willem Jan Holsboer etwa hat einst das Sanatorium Schatzalp erbaut, das es später in Thomas Manns Roman "Zauberberg" zu Berühmtheit brachte. Ein weiterer Zweig der Familie stammt aus Luzern am Vierwaldstättersee.

"Ich bin also Schweizer durch und durch", sagt der 48-Jährige, der natürlich auch die deutsche Staatsbürgerschaft besitzt. Als solcher pflegt der Christsoziale ein ganz besonderes Verhältnis zum Käsefondue, diesem speziellen Nationalgericht des Landes. Im Hause Göbel in Gräfelfing kommt es immer zwei Tage vor Silvester als Eigenkreation des Hausherrn auf den Tisch, natürlich nur mit Zutaten aus der Schweiz: Gruyère und Freiburger Vacherin zu gleichen Teilen, dazu etwas Appenzeller Käse. "Alle Käsesorten müssen die Reifestufe rezent haben", erklärt der Hobbykoch. "Eine besondere Stufe, etwas älter, die kriegt man nicht so oft."

Der Käse wird fein geraspelt, in Muskat, schwarzem Pfeffer und Knoblauch, mit etwas Chasselas, einem Weißwein und etwas Kirschwasser - dem echten Rigi - angesetzt. Dann muss er 24 Stunden einweichen. Mit Maisstärke wird die Masse danach abgebunden und ins Chaquelon, dem Topf zur Zubereitung, eingerührt und unter ständigem Rühren langsam erwärmt. Kochen darf es nicht. "Aus meiner Sicht passt am besten zum Käsefondue ein Sauerteigbrot aus Ruchmehl", schwärmt Göbel. Und zum Trinken gibt es natürlich einen Chasselas, der an den Hängen zwischen Neuchâtel und Montreux reift.

Am Silvesterabend gibt es bei Göbels ebenfalls Fondue, allerdings eine andere Variante: einen mongolischen Feuertopf aus der Heimat von Ehefrau Ochmaa Göbel.

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