Die Stadtwerke München (SWM) dehnen sich weiter ins Umland aus. Sie haben die Bio-Energie Taufkirchen übernommen und damit ein großes Biomasse-Heizkraftwerk in ihren Anlagenpark einverleibt.
Das Bundeskartellamt muss der Übernahme noch zustimmen. Vor zwei Jahren hatten die Stadtwerke bereits die Geothermie-Anlagen in Dürrnhaar und in Kirchstockach aufgekauft. Außerdem hat das städtische Unternehmen vom kommenden Jahr an das Sagen bei der Energieversorgung Ottobrunn (EVO). Derzeit baut diese das bestehende Fernwärmenetz aus. Die drei Kraftwerke sollen dort künftig Energie einspeisen.
Mit dem Biomasse-Heizkraftwerk im Taufkirchner Ortsteil Potzham und dem rund 43 Kilometer langen Fernwärmenetz der Bio-Energie Taufkirchen kommen die SWM nach eigenen Angaben ihrem Ziel näher: So sieht die SWM-Ausbauoffensive Erneuerbare Energien vor, so viel Ökostrom in eigenen Anlagen zu produzieren, wie ganz München benötigt. Darüber hinaus soll München bis 2040 die erste deutsche Großstadt werden, in der Fernwärme zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien gewonnen wird.
Ökostrom für 10000 Haushalte
Das Biomasse-Heizkraftwerk erzeugt etwa 25 000 Megawatt Ökostrom pro Jahr, genug für etwa 10 000 Haushalte, sowie rund 150 000 Megawatt Wärmeenergie. Außer Privathaushalten in Taufkirchen, Ottobrunn und Neubiberg nutzen diese Großkunden wie die Universität der Bundeswehr, Airbus, Großhandelsmärkte sowie die Gemeinde Taufkirchen.
Die Bio-Energie Taufkirchen beschäftigt 16 Mitarbeiter, die laut Mitteilung den Betrieb der Anlage unter dem neuen Eigentümer SWM fortführen werden.