Aying:Tüchtig eingeschenkt

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Das mit dem Anstich klappt noch nicht ganz so gut - aber Markus Söder ist ja auch Franke. Bei seiner Rede bleibt sich Bayerns Finanzminister freilich treu. (Foto: Claus Schunk)

Markus Söder spricht beim Ayinger Vorwiesn-Anstich und zeigt, dass er noch üben muss

Von Stefan Galler, Aying

So ganz ohne Bierspritzer ging es nicht über die Bühne, das Anzapfen beim 4. Ayinger Vorwiesn-Anstich am Donnerstagabend im Sixthof-Feststadl. Aber vielleicht liegt für derlei Fähigkeiten die Kernkompetenz halt auch eher in Nieder- oder Oberbayern. Der Schankkellner kam in diesem Fall jedoch aus Mittelfranken: Bayerns Finanz- und Heimatminister Markus Söder ließ es sich nicht nehmen, seinen CSU-Partei-Spezi Florian Hahn bei der von diesem mitorganisierten Benefizveranstaltung zu unterstützen.

Der Stimmung tat es jedenfalls keinen Abbruch, dass Söder kleckerte, denn erstens bekam trotzdem jeder genug vom Bier ab und zweitens stand der Abend ganz im Zeichen der Gemütlichkeit, auch wenn der Minister in seiner rund 20-minütigen Rede einmal mehr in Bezug auf die aktuelle Flüchtlingsdebatte mahnend den Zeigefinger erhob und vorrechnete, dass alleine der Freistaat bis zu neun Milliarden Euro für die Versorgung und Integration von Asylsuchenden aufbringen müsse. Deshalb dürfe es auch keine Diskussion darüber geben, "ob man handelt oder nicht", sagte Söder vor Parteifreunden und Sympathisanten.

Stark und prosperierend wie nie ist der Landkreis, sagt Hahn

Der CSU-Kreisvorsitzende und Bundestagsabgeordnete Florian Hahn drückte sich in seinem Grußwort zurückhaltender aus. Er pries den Landkreis München als "stark und prosperierend wie nie", formulierte aber auch die Sorgen von Teilen der Bevölkerung davor, dass sich diese positive Entwicklung schon bald umkehren könnte: "Die Menschen fürchten sich vor den Folgen von Globalisierung, Digitalisierung, Klimawandel, Demografie, Terror, Krisen und Kriegen und vor den dadurch ausgelösten Migrationsbewegungen", sagte Hahn.

Nach einer kleinen Gesprächsrunde mit Söder, Hahn und Gastgeber Franz Inselkammer junior ging es schließlich zum gemütlichen Teil über. Die Gäste, darunter Landrat Christoph Göbel (CSU), dessen Vorgängerin Johanna Rumschöttel (SPD), die Landtagsabgeordneten Ernst Weidenbusch, Markus Blume und Florian Herrmann (alle CSU), das Volksmusik-Duo Marianne und Michael sowie die frühere Skirennläuferin Michaela Gerg griffen beim bayerischen Büfett herzhaft zu.

Und dann hatte der Abend auch noch einen wohltätigen Aspekt: Es wurden zwei Schecks über je 2000 Euro übergeben: an die Lebenshilfe München, die in Putzbrunn eine Zweigstelle unterhält, und an Michaela Gergs Stiftung "Schneekristalle". Weitere 1500 Euro gingen an die von Marianne und Michael gegründete Stiftung "Frohes Herz".

© SZ vom 17.09.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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