Meine Woche:Nicht auf den ersten Schnee warten

Lesezeit: 2 min

Reifenwechseln steht bei dem KFZ-Mechatroniker Christian Hallasch derzeit gleich mehrfach auf der Tagesordnung. Denn vor dem ersten Schnee will und sollte jeder Autofahrer seine Winterreifen montiert haben. (Foto: Claus Schunk)

Wann sollte man Reifen wechseln und wieso wird das Montieren eigentlich immer teurer? Der Brunnthaler Kfz-Mechatroniker Christian Hallasch hat Antworten.

Von Lisa Marie Wimmer, Brunnthal

Wenn im Herbst die Temperaturen fallen, ist bei Christian Hallasch Hauptsaison: Gut 60 Reifen wuchtet der 25-Jährige jeden Tag mit seinen Händen nach oben und unten. Hallasch ist Kfz-Mechatroniker und gerade beginnt für ihn und seine Kollegen eine auftragsreiche Zeit. An die 15 Termine zum Autoreifenwechseln arbeitet er täglich ab. "So langsam nervt es schon ein bisschen, wenn man immer das gleiche macht", sagt Hallasch, "aber das muss gemacht werden."

Hallasch arbeitet im Autohaus Ritz in Faistenhaar. Er sagt: "Dieses Jahr kommen die Leute wieder später." Und das, obwohl die wohl bekannteste Reifenwechsel-Faustregel besagt "von O bis O - von Oktober bis Ostern". In dieser Zeit sollte man mit Winterreifen unterwegs sein. Als "grobe Orientierung" könne man das schon so sehen, findet der Mechatroniker. Trotzdem ist er der Meinung: "Die perfekte Zeit zum Reifenwechseln gibt es nicht." Das sei rein vom Wetter abhängig.

"Der Winter hat sich über die Jahre nach hinten verschoben", sagt der Fachmann: "Statt Schnee ist es jetzt eher noch sommerlich im Oktober." Ein guter Zeitpunkt zum Wechseln sei laut dem Kfz-Mechatroniker etwa Anfang November. Trotzdem sei es auch nicht verkehrt, im Oktober schon mal einen Termin zu vereinbaren: "Dann ist man auf der sicheren Seite." Schwierig für die Werkstätten wird es eher, wenn die Kunden auf den ersten Schnee warten und dann erst auf der Matte stehen. "So machen es leider die meisten", sagt Hallasch.

Dass er das Reifenwechseln nach diesen intensiven Wochen im Schlaf beherrscht, kann der Mechatroniker nicht von sich behaupten. Denn mal haben die Räder Radschrauben, mal Muttern, mal ist es ein Oldtimer, mal ein SUV. "Jedes Auto ist unterschiedlich und jeder Reifenwechsel ist eine Sache für sich", so Hallasch.

Die Reifen ohne viel Ahnung selbst zu wechseln, davon hält der 25-Jährige nichts. "Nur mit dem Radkreuz festziehen und fertig, wie man es früher gemacht hat, ist schwierig." Schließlich müsse man den Drehmoment einhalten, prüfen, ob der Reifen gut sitzt und gegebenenfalls Rostränder entfernen. "Ich würde immer empfehlen, das bei einer Werkstatt machen zu lassen."

Viele wollen sich das Geld sparen, das die Werkstätten fürs Wechseln verlangen. Aber wieso ist das Reifenwechseln in den vergangenen Jahren überhaupt teurer geworden? "Weil immer mehr Leute auf SUVs umsteigen", vermutet Hallasch. Die größeren Reifen seien automatisch auch schwerer. "Das bedeutet mehr Aufwand", so der Kfz-Mechatroniker. Außerdem habe heute jedes Auto Reifendrucksensoren. Die muss man nach dem Wechseln ebenfalls zurücksetzen. "Auch das ist mit zusätzlicher Arbeit verbunden."

© SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

SZ PlusLeben mit unheilbarer Krankheit
:"Ich will gewinnen, obwohl ich verlieren werde"

Als Robert Allmann vor fünf Jahren die Diagnose Parkinson erhielt, war das zunächst eine Vollbremsung in seinem ausgefüllten Leben. Mittlerweile sind der Gräfelfinger und seine Frau aktiver denn je.

Von Annette Jäger

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: