Mit der kanadischen Sängerin Laila Biali hat das (ehedem) Münchner Act-Label schon eine charismatische und genreoffene Croonerin etabliert, gewissermaßen als Nachfolgerin ihrer berühmten Landsfrau Diana Krall. Nach zwei Alben mit in den Pop und Rock mäandernden eigenen Stücken widmet sich ihr neues "Your Requests" titelgemäß der Interpretation von Jazz-Standards. In der Unterfahrt stellt sie es in einem Doppelkonzert mit der neuesten Act-Entdeckung vor. Und zwar das wohl nächste große Ding aus der boomenden Londoner Jazzszene. Die junge britische Tenorsaxofonistin Emma Rawicz, die von der Geige und dem Klavier kommt und auch Flöte und Bassklarinette spielt, fand erst vor sechs Jahren zu ihrem Hauptinstrument fand. Umso unglaublicher, wie virtuos und selbstbewusst sie es nun spielt. Detailreich, druckvoll und zumeist knochentrocken. Was perfekt auf ihrem Act-Debütalbum "Chrome" zum Tragen kommt, das sie bei ihrer Unterfahrt-Premiere mit ihrem Weltklasse-Quartett vorstellt: eines der intelligentesten und zupackendsten Jazzrock-Alben seit langem.
Emma Rawicz/Laila Biali, Fr., 3. Nov., 20.30 Uhr, Unterfahrt, Einsteinstr. 42, www.unterfahrt.de