Internationaler Jazz:Doppelte Wucht

Die nächste junge Saxofonistin auf einem eindrucksvollen eigenen Weg: Emma Rawicz. (Foto: Gregor Hohenstein)

Die Kanadierin Laila Biali und die Britin Emma Rawicz in der Unterfahrt.

Mit der kanadischen Sängerin Laila Biali hat das (ehedem) Münchner Act-Label schon eine charismatische und genreoffene Croonerin etabliert, gewissermaßen als Nachfolgerin ihrer berühmten Landsfrau Diana Krall. Nach zwei Alben mit in den Pop und Rock mäandernden eigenen Stücken widmet sich ihr neues "Your Requests" titelgemäß der Interpretation von Jazz-Standards. In der Unterfahrt stellt sie es in einem Doppelkonzert mit der neuesten Act-Entdeckung vor. Und zwar das wohl nächste große Ding aus der boomenden Londoner Jazzszene. Die junge britische Tenorsaxofonistin Emma Rawicz, die von der Geige und dem Klavier kommt und auch Flöte und Bassklarinette spielt, fand erst vor sechs Jahren zu ihrem Hauptinstrument fand. Umso unglaublicher, wie virtuos und selbstbewusst sie es nun spielt. Detailreich, druckvoll und zumeist knochentrocken. Was perfekt auf ihrem Act-Debütalbum "Chrome" zum Tragen kommt, das sie bei ihrer Unterfahrt-Premiere mit ihrem Weltklasse-Quartett vorstellt: eines der intelligentesten und zupackendsten Jazzrock-Alben seit langem.

Emma Rawicz/Laila Biali, Fr., 3. Nov., 20.30 Uhr, Unterfahrt, Einsteinstr. 42, www.unterfahrt.de

© SZ/oho - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

SZ PlusAusstellung zum 100. Todestag von Franz Kafka
:Fesselnde Variationen

"Kafka: 1924" verschränkt Literatur und Kunst auf intelligent-unterhaltsame Weise. Es ist eine symphonische Dichtung - und eine der besten Ausstellungen der jüngeren Zeit in der Villa Stuck.

Von Evelyn Vogel

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: