Mit einem Universalticket in alle Museen, in touristische Sehenswürdigkeiten oder auch zu Veranstaltungen und mit freier Fahrt in Bussen und Bahnen: Voraussichtlich im kommenden Frühjahr will die Stadt zusammen mit dem Freistaat den neuen "München City Pass" präsentieren. Das kündigte Kurt Kapp, der städtische Vize-Wirtschaftsreferent, im Planungsausschuss des Stadtrats an. Außerdem soll es zusätzlich eine "München Card" mit verschiedenen Rabattangeboten für die kulturellen Einrichtungen geben. Zur Zeit wird noch an einer Vereinbarung mit dem Freistaat über die Finanzierung verhandelt.
Die gemeinsame Eintrittskarte, über die schon lange diskutiert wird, gilt als ein zentrales Element zur Aufwertung der Marke Kunstareal in der Maxvorstadt. Das Gebiet um den Königsplatz, die Hochschulen und die Pinakotheken soll stärker ins Bewusstsein der Öffentlichkeit rücken.
Allerdings will die Stadt zum Beispiel auch das Deutsche Museum, das Bayerische Nationalmuseum, die Kunsthalle, das Haus der Kunst und alle städtischen Museen in das Angebot einer Gästekarte aufnehmen. Damit könne man sich je nach Interesse sein Programm aus dem Gesamtangebot zusammenstellen oder wahlweise auch gezielt das Kunstareal ansteuern, heißt es.
Um dieses Gebiet, das sich mit dem Museumsquartier Wien, der Museumsinsel Berlin, der Museum Mile New York oder vergleichbaren Ensembles in Paris und Amsterdam vergleicht, "bestmöglich zu positionieren und in München als Quartier erlebbar zu machen", wollen Stadt und Freistaat künftig enger zusammenarbeiten.
Der Stadtrat hat sich jetzt bereit erklärt, die staatlich-städtische Koordinationsstelle für das Kunstareal nicht nur fortzuführen, sondern sie auch personell auszubauen. Das entsprechende Geld soll dafür bereitgestellt werden. In den kommenden Jahren geht es dabei um eine Summe von insgesamt rund 200 000 Euro.
Seit 2009 hat sich auf dem Kunstareal einiges getan. Das Gebiet war Thema von Münchens erstem Bürgergutachten. Die Teilnehmer konnten zum Beispiel Vorschläge zur Gestaltung des Umfelds der Pinakotheken machen. Wie diese jedoch konkret umgesetzt werden, ist noch offen. Michael Mattar (FDP) drückt aufs Tempo: "Wir brauchen einen festen Zeitrahmen für die Maßnahmen", fordert er. Das bezieht sich zum Beispiel auch auf die Schaffung eines Hinweis- und Orientierungssystems nicht nur im Kunstareal selbst, sondern auch in der Innenstadt.
"Beim Kunstareal ist vieles in Arbeit, aber so lange es bisher oft gedauert hat, dauert es nicht mehr", versprach Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD). Im Stadtrat herrscht auch große Einigkeit, wenn es um die Aufwertung des Quartiers in der Maxvorstadt geht.
Bis auf eine Ausnahme: Die geplante neue Verkehrsführung mit der Aufhebung der Einbahnregelungen für die Straßen im unmittelbaren Umfeld der Pinakotheken stößt nach vor auf heftige Kritik bei der CSU. "Dass 90 Parkplätze ersatzlos wegfallen, führt zu keiner Verkehrsberuhigung, sondern zu mehr Parksuchverkehr", sagte Planungssprecher Walter Zöller. Ein solches Konzept sei ein Schildbürgerstreich.