Kinderbuch:Der Feinschmecker

"Herr Fuchs mag Bücher", für Kinder ab sechs Jahren. (Foto: Rowohlt Verlag)

In Franziska Biermanns Kinderbuch "Herr Fuchs mag Bücher!" hat Meister Reineke seine Lieblingslektüre buchstäblich zum Fressen gern.

Von Barbara Hordych

"Der kleine Herr Fuchs mochte sehr gerne Bücher. Was heißt hier mögen? Tatsächlich mochte der kleine Herr Fuchs Bücher so gerne, dass er, immer wenn er eines zu Ende gelesen hatte, dasselbe mit einer Prise Salz und etwas Pfeffer verspeiste. Mit dieser Vorliebe stillte er also nicht nur sein Bedürfnis nach Bildung, sondern auch seinen Hunger. Und der war riesengroß." So beginnt Franziska Biermanns Kinderbuch "Herr Fuchs mag Bücher!", in dem der kleine Fuchs seine Lieblingsspeise nach vollendeter Lektüre regelmäßig verschlingt. Nur bei schlechter Kost - etwa Kataloge und Werbeprospekte - bekommt er Verdauungsstörungen. Was wie der Traum jedes Buchhändlers klingt, wird für den finanzschwachen Herrn Fuchs jedoch zum Problem: Wegen seines schmalen Geldbeutels besorgt er sich seine "Lebensmittel" illegal aus der Bibliothek. Als die Sache auffliegt, wandert er ins Gefängnis und muss sein Dasein unter grauenhaften Umständen fristen: bei Wasser und ohne Bücher. Bis Herr Fuchs eines Tages den Gefängniswärter Herrn Schultz überreden kann, ihm Papier und Stifte zu bringen; und einen Bestseller schreibt. Eine wunderbar hintersinnige und witzige Parabel über Lesehunger, farbig illustriert von der Autorin, der nicht nur junge, sondern auch erwachsene Bücherfreunde erliegen dürften.

© SZ vom 02.04.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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