Politik in Fürstenfeldbruck:Die Stadt soll "Ermöglicher" werden

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Gespräche auf Augenhöhe: Philipp Heimerl am Infostand vor dem AEZ in der Buchenau. (Foto: Leonhard Simon)

SPD-Fraktionsvorsitzender Philipp Heimerl tritt im März erneut bei den Wahlen zum Oberbürgermeister an. Er verspricht einen modernen Politikstil und mehr Transparenz.

Von Stefan Salger, Fürstenfeldbruck

Die Temperaturen sinken, bei der SPD aber steigt der Puls: Am Samstagvormittag sind sie auf dem Geschwister-Scholl-Platz in Fürstenfeldbruck in die heiße Phase des Wahlkampfs gestartet. In Fürstenfeldbruck werden die Sozialdemokraten gleich auf drei Hochzeiten tanzen. So finden 2023 neben den Landtags- und Bezirkstagswahlen auch die Oberbürgermeisterwahlen statt. Am Infostand der Jusos vor dem Amper-Einkaufszentrum stand denn auch vor allem Oberbürgermeister-Kandidat Philipp Heimerl im Blickpunkt. Den Fragen der Passanten stellte er sich gemeinsam mit Tina Jäger (Bezirkstagskandidatin), Amir Sahruic (Landtagskandidat für den Wahlkreis Fürstenfeldbruck West/Landsberg) sowie der Juso-Vorsitzende Emina Burnic.

Eines der bestimmenden Themen in den Gesprächen ist der bezahlbare Wohnraum

Vor allem um bezahlbaren Wohnraum in Mehrfamilienhäusern und die allgemeine Weiterentwicklung der Stadt bei den absehbar begrenzten finanziellen Spielräumen ging es in den Gesprächen mit Philipp Heimerl. Bereits vor der Sommerpause hatte der Fürstenfeldbrucker SPD-Ortsverein den 33 Jahre alten Fraktionsvorsitzenden im Stadtrat einstimmig nominiert. Heimerl lebt seit seiner Geburt in Fürstenfeldbruck und gehört seit acht Jahren dem Stadtrat an, davon sechs Jahre in der Funktion des SPD-Fraktionsvorsitzenden. Beruflich begleitet Philipp Heimerl Städte und Gemeinden, staatliche Institutionen und private Unternehmen bei Immobilien- und Infrastrukturprojekten als Projektleiter im Bereich Kommunikation. Heimerl ist verheiratet. 2017 war er für die SPD bereits als Oberbürgermeister-Kandidat angetreten, nachdem der damalige Fraktionsvorsitzende Axel Lämmle hingeworfen hatte und später zur Partei Die Linke gewechselt war. Hinter Erich Raff (CSU) und Martin Runge (Grüne) landete Heimerl damals mit 16,6 Prozent auf dem dritten Platz und verpasste somit den Einzug in die Stichwahl.

Philipp Heimerl sieht die Kreisstadt vor großen Herausforderungen, die man "nicht mehr mit einem politischen Stil des vergangenen Jahrhunderts" bewältigen könne, sagt er - wohl auch mit Blick auf den amtierenden CSU-Oberbürgermeister Erich Raff, der im März aus Altersgründen nicht mehr antreten kann. Politik und Verwaltung in Fürstenfeldbruck müssten sich dem Wandel in vielen gesellschaftlichen Bereichen aktiv stellen, um eine zukunftsgerichtete Entwicklung zu ermöglichen. "Fürstenfeldbruck hat als Stadt ein unglaubliches Potential. Als Mittelzentrum für den gesamten Landkreis und im Mittelpunkt zwischen den Städten Augsburg und München haben wir die besten Voraussetzung, um Wachstum und Entwicklung zu ermöglichen."

Es gehe ihm aber auch um eine neue Art des Umgangs mit den vielen engagierten Bürgerinnen und Bürgern. Die Stadt solle sich als "Ermöglicher" sehen und weniger als Bedenkenträger. Dazu braucht es laut Heimerl auch eine transparente Informationspolitik nach außen, um Vertrauen zu schaffen und Entscheidungen nachvollziehbarer zu machen. Heimerl: "Nur wenn wir alle Bürgerinnen und Bürger bei der Politik vor Ort mitnehmen, Fragen ernst nehmen und Rückmeldungen aktiv aufnehmen, kann Kommunalpolitik erfolgreich sein."

Große Themen, die es über alle Fraktionsgrenzen im Stadtrat hinweg anzugehen gelte: Die Entwicklung des Fliegerhorsts, die Neuaufstellung der Finanzen, der fehlende bezahlbare Wohnraum oder das fehlende Personal in den Kindertagesstätten. Heimerl will die Zeit bis zur Wahl im März nutzen, um das Gespräch mit Gruppierungen, Vereinen und Institutionen zu suchen.

Bislang stehen als Oberbürgermeister-Kandidaten in Fürstenfeldbruck fest: Andreas Lohde (CSU), Christian Götz (BBV), Markus Droth (Freie Wähler), Philipp Heimerl (SPD), Alexa Zierl (ÖDP) sowie Joe Kellerer (Die Partei).

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