Maisach:Festwirt geht positiv in Verhandlungen

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Volles Festzelt: Bei Hubert Aiwangers Auftritt in Maisach bleibt kein Platz leer. (Foto: Johannes Simon)

Der Dachauer Ewald Zechner könnte sich eine zweite Auflage seines Volksfestes in Maisach vorstellen. Dafür muss die Gemeinde aber die Rahmenbedingungen schaffen.

Von Erich C. Setzwein, Maisach

Der Termin steht eigentlich schon fest, doch ob es zur zweiten Auflage des "Maisacher Sommers" kommen wird, das ist noch nicht ganz gewiss. Während sich Schausteller noch einige Tage auf eine Ausschreibung der Gemeinde für das Volksfest vom 12. bis 21. Juli bewerben können, findet Mitte kommender Woche ein wichtiges Gespräch zwischen dem Dachauer Gastronomen Ewald Zechner und der Gemeinde statt. Zechner geht positiv gestimmt in die Verhandlungen um eine Neuauflage seines Konzepts auf dem Volksfestplatz. "Mir hat das Volksfest Spaß gemacht", resümiert er die Tage im Juli. "Aber wir haben Geld mitbringen müssen", stellt er auf die Frage nach der Umsatzerwartung fest.

Woran es lag, dass trotz zweier großer Wahlkampfveranstaltungen vor und nach den Festtagen die Erwartungen nicht erfüllt wurden, hat mehrere Gründe. Einer davon ist schon während der Festwoche ausgemacht worden: Es kamen zu wenige Schausteller, es fehlten die Buden und die Fahrgeschäfte. Das soll sich im nächsten Jahr ändern, und deshalb hat die Gemeinde mit der Ausschreibung reagiert. In wenigen Wochen sollen die Schausteller Gewissheit über ihre Teilnahme am Maisacher Volksfest im kommenden Jahr haben. Noch im November möchte die Gemeinde ihnen die Zusage geben, vom 12. bis 21. Juli 2024 am "Maisacher Sommer" teilzunehmen.

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Das neue Konzept und ein früherer Termin waren die Forderungen von Ewald Zechner an die Gemeinde. Bis 2022 fand die Festwoche im September während der Sommerferien statt, also zu einer Zeit, in der noch viele im Urlaub weilten oder sich ihr Geld für das Oktoberfest aufsparten. Einschränkungen während der Corona-Pandemie machten 2020 und 2021 die Feste nicht nur in Maisach unmöglich. Als sich Bürgermeister Hans Seidl (CSU) und der Gemeinderat dann 2021 entschlossen, am ursprünglichen Termin im September ein Fest zu veranstalten, wollte der langjährige und im Landkreis gut bekannte Gastronom Jochen Mörz nicht mehr und stieg aus dem Vertrag aus. So bewarb sich Szene-Wirt René Kaiser aus München, ließ ein Zelt aufbauen und heuerte Personal an, um sein Glück auf dem Volksfestplatz zu versuchen. Die Gemeinde leistete erhebliche Zuschüsse. Doch das Volksfest lief nicht wie die Maisacherinnen und Maisacher es gewohnt waren - der Ärger hallte nach.

Termin wird um zwei Monate vorgezogen

Nach der unrühmlichen Wiederbelebung des Festes nach der Pandemie schlug dann der Dachauer Ewald Zechner, damals noch Veranstalter des dortigen Volksfests, nach Gesprächen mit dem Maisacher Volksfestreferenten Tobias Ottillinger und einer Vorstellung im Gemeinderat ein. Zu seinen Bedingungen. Denn sowohl der Termin wurde von September auf Juli vorgezogen, als auch das Konzept völlig geändert. Statt eines riesigen geschlossenen Zelts kam Zechner lediglich mit einem riesigen Zeltdach daher und ließ hölzerne Pavillons aufstellen. Mehr als 1400 Personen fanden so Platz, aber es wurde dennoch nicht allzu warm.

Maisachs Volksfestreferent Tobias Ottillinger (links) und Festwirt Ewald Zechner (Foto: Jana Islinger)

Auch Zechner hofft auf die Beteiligung der Schausteller, zumal Tobias Ottillinger sowohl in Dachau als auf der Wiesn Gespräche geführt habe. Platz sei ja vorhanden, und die Gemeinde umwirbt die volksfesterfahrenen Akteure mit Zechners "grünen und geschmackvollen Konzept und mit guter Stimmung". Bürgermeister Hans Seidl (CSU) würde sich freuen, wenn es wieder mit Zechner klappen würde. In nicht öffentlicher Sitzung wolle sich der Gemeinderat am Donnerstagabend mit der Frage befassen, ob und wie viel finanzielle Mittel noch einmal in die Hand genommen werden sollten, um die Festwoche stattfinden zu lassen. Seidl und Zechner haben festgestellt, dass die Gesamtzahl der Besucher über die zehn Tage hinweg niedrig geblieben ist. Zechner spricht von Stammgästen, die er fast jeden Tag in seinem Zelt gesehen habe, aber die Zahl reiche nicht aus, um einen Betrieb rentabel zu führen. Die Sondereffekte durch zwei große Polit-Veranstaltungen hat Zechner 2024 nicht. Am Tag vor dem Volksfest hatte die CSU Ministerpräsident Markus Söder ins Festzelt eingeladen, am Tag nach der Festwoche waren es die Freien Wähler, die Hubert Aiwanger eine Bühne bereiteten.

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