Abgesagt:Ein Jahr ohne Marktsonntage

Lesezeit: 2 min

In Fürstenfeldbruck, Germering und Puchheim findet heuer keine der geplanten Verkaufsaktionen mehr statt. In der Kreisstadt soll es als Ersatz zumindest einen Shopping-Tag geben

Von Cynthia Seidel, Fürstenfeldbruck

Die Innenstadt ist für den Autoverkehr gesperrt, alle Geschäfte sind geöffnet, an der Straße entlang stehen viele Fieranten, die allerlei Sachen verkaufen, dazu gibt es regionale Gastronomie und Aufführungen der heimischen Vereine. Das alles wird es dieses Jahr nicht geben. Denn es steht schlecht um die Marktsonntage im Landkreis - die meisten sind bereits abgesagt.

Eigentlich hatten die Gemeringer für ihren Marktsonntag dieses Jahr ein völlig neues Konzept ausgearbeitet, doch im Frühling kam ihnen die Corona-Pandemie in die Quere, und auch im anstehenden Herbst dürfen sie immer noch nicht. "Es wäre sehr ansprechend geworden", sagt Jürgen Andre aus dem Vorstand des Wirtschaftsverbandes Germering. "Es sollten um die 100 Fieranten kommen. Es wäre Musik gespielt worden, kombiniert mit einer Oldtimer-Show, und als Attraktion sollten Landmaschinen und Busse ausgestellt werden." Es sei also ein sehr großes und umfangreiches Programm geplant gewesen, das nun im kommenden Frühjahr nachgeholt werden soll - soweit es die Corona-Pandemie bis dahin erlaubt, ergänzt Andre. Für dieses Jahr ist der Germeringer Marktsonntag, der unter normalen Umständen zwei Mal jährlich stattfindet, laut Andre also offiziell abgesagt.

In Puchheim zeigt sich eine ähnliche Situation. "Eigentlich hatten wir den Marktsonntag vom Frühjahr schon auf den Herbst verschoben, und jetzt ist die Krise immer noch da", sagt Markus Limbacher, Erster Vorsitzender der Werbegemeinschaft Geschäftswelt Puchheim und Veranstalter des Marktsonntags in Puchheim. Auch in Puchheim werde also dieses Jahr kein Marktsonntag mehr stattfinden, sagt Limbacher. Die nächste Möglichkeit sehe er möglicherweise im kommenden April, zum eigentlichen Frühjahrstermin des Puchheimer Marktsonntags 2021. Aber auch da kommt es auf die Corona-Lage an.

Anders in Fürstenfeldbruck. Laut Andres Habersetzer, Ansprechpartner der Stadt, wird dort der Herbstmarkt zwar auch nicht stattfinden können, doch werde es stattdessen - zur Stärkung des regionalen Gewerbes - am Samstag, 24. Oktober, einen Shopping-Aktionstag geben.

Ähnliche Überlegungen bezüglich eines verkaufsoffenen Sonntags hat auch die Stadt Germering angestellt. Doch das bayerische Ladenschlussgesetz zu umgehen stelle sich als fast unmöglich heraus, sagt Andre. Laut dem Gesetz sei den Städten und Gemeinden die Festsetzung derartiger Veranstaltungen zwar vier Mal im Jahr erlaubt, doch nur "aus Anlass". Und genau dieser Anlass fehle in Germering. "Ein verkaufsoffener Sonntag geht nur in Form eines Marktsonntags, also muss irgendein Marktgeschehen da sein, sonst dürfen die Geschäfte nicht öffnen", ergänzt Andre. Denn eine Veranstaltung aus rein wirtschaftlichem Interesse sei nicht gestattet.

Die letzte Hoffnung für alle freudigen Marktsonntag-Gänger sind die Olchinger. Sie haben als einzige im Landkreis ihren Marktsonntag noch nicht endgültig aufgegeben. Dort sollte am Donnerstagabend endgültig entschieden wieder, ob es die Möglichkeit für den Marktsonntag gibt oder ob die Veranstaltung doch der Corona-Pandemie zu Opfer fällt. Das Ergebnis gibt es an diesem Freitag.

© SZ vom 28.08.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: