Fürstenfeldbruck:Hensoldt übernimmt ESG

Die ESG-Zentrale an der Fürstenfeldbrucker Livry-Gargan-Straße. (Foto: ESG)

Rüstungsunternehmen erhofft sich von dem Schritt große Wachstumschancen in der Verteidigungselektronik und einen besseren Zugang zum Weltmarkt.

Von Stefan Salger, Fürstenfeldbruck

Das Rüstungsunternehmen Hensoldt hat die im vergangenen Jahr vereinbarte Übernahme der in Fürstenfeldbruck ansässigen Elektroniksystem- und Logistik-GmbH (ESG) am Dienstag vollzogen. Das teilt das Unternehmen nach Erhalt aller behördlichen Genehmigungen mit. Durch die Übernahme des etablierten Technologie- und Innovationspartners für Verteidigung und Sicherheit gewinne Hensoldt zusätzliche Fähigkeiten. CEO Oliver Dörre sieht Hensoldt damit auf dem Weg "hin zu einem führenden europäischen Anbieter". Dieser Schritt eröffne auch der ESG "durch den Kapitalmarktzugang ausgezeichnete Entwicklungschancen". ESG-Geschäftsführer Christoph Otten setzt ebenfalls große Hoffnungen in die Rückendeckung durch ein finanzstarkes Unternehmen und den Zugang zu internationalen Märkten.

Die 1967 gegründete ESG ist ein herstellerunabhängiger Systemintegrator auf dem Gebiet der Verteidigung und öffentlichen Sicherheit. Das Unternehmen entwickelt hochkomplexe, sicherheitsrelevante Elektronik- und IT-Systeme. Im Blickpunkt stehen zurzeit das Future Combat Air System und der US-Kampfjet F-35, den die Bundeswehr anschaffen will. Bei der Münchner Sicherheitskonferenz im Februar im Bayerischen Hof leistete die ESG einen Beitrag zur sicheren digitalen Kommunikation der Staatsoberhäupter, Minister sowie der Vertreter internationaler Organisationen und der Wirtschaft. Das Unternehmen beschäftigt etwa 1400 Mitarbeiter in Deutschland, den Niederlanden und den USA und erwirtschaftete 2023 einen Umsatz von rund 330 Millionen Euro.

Hensoldt mit Sitz in Taufkirchen bei München entwickelt Sensor-Komplettlösungen für Verteidigungs- und Sicherheitsanwendungen. Wichtige Aufgabenfelder sind Optronik, Künstliche Intelligenz und Cybersicherheit. 2023 wurde ein Umsatz von 1,85 Milliarden Euro erwirtschaftet. Nach der Übernahme von ESG beschäftigt das an der Frankfurter Wertpapierbörse im Mdax notierte Unternehmen etwa 8500 Mitarbeiter.

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