Nach dem medienwirksamen Impfauftakt im Germeringer Alten- und Pflegeheim Curanum am Sonntag werden von Dienstag an weitere 100 Senioren sowie Mitarbeiter in Altenheimen mit dem Biontech-Vakzin gegen den Coronavirus geimpft. Der Landkreis erwartet aus dem Münchner Zentrallager für den Impfstoff insgesamt 100 Dosen. Wie in Germering, wo 90 Personen geimpft worden waren, sollen damit zuerst die mobilen Impfteams ausgestattet werden. Sie verabreichen die Schutzimpfung in Altenheimen. Derweil melden sich über die Hotline des Bayerischen Roten Kreuzes die Senioren für eine Impfung im Impfzentrum an.
"Wir haben um zehn Uhr die Hotline geöffnet und seitdem klingelt es ununterbrochen", sagt Rainer Bertram, Geschäftsführer des Bayerischen Roten Kreuzes in Fürstenfeldbruck, "wir sind völlig überlastet". Bertram sagt, der Zahl der Anrufer nach sei die Impfbereitschaft sehr hoch. Zuerst sind bekanntlich die Über-80-Jährigen an der Reihe sowie medizinisches und pflegerisches Personal.
Drei Mitarbeiter des BRK nahmen am Montag Anrufe entgegen und planten die Impftermine. Bertram geht davon aus, dass in den kommenden Tagen mehr Impfstoff in Fürstenfeldbruck ankommt, damit genügend für die bereits vereinbarten Termine zur Verfügung steht. Die Impfbereitschaft und das große Interesse sind für Bertram die gute Nachricht, die schlechte aber sei, dass am ersten Tag nicht alle Anrufe beantwortet werden konnten. "Wir haben mit drei Mitarbeitern angefangen, es sollen weitere hinzukommen", sagt der BRK-Geschäftsführer, der auch für das Impfzentrum in Fürstenfeldbruck zuständig ist. Auch technisch solle eine Lösung gefunden werden, damit die Anrufer nicht ständig ein Besetztzeichen hören.
Weil jeder Geimpfte innerhalb von 21 Tagen das Vakzin noch einmal gespritzt bekommt, werden die dafür benötigten Dosen im Münchner Zentrallager bei tiefen Minustemperaturen gelagert. "Wir bekommen immer nur die Hälfte", erklärt Bertram. Bertram geht davon aus, dass eine große Anzahl der insgesamt 6000 Über-80-Jährigen im Landkreis einen Impftermin ausmachen möchte. Allerdings dürfe das BRK derzeit nicht allzu viele Termine vereinbaren, weil noch nicht klar sei, an welchem Tag wie viel Impfdosen zur Verfügung stehen. Bertram bat überdies um Verständnis und Geduld, dass Anmeldungen nur über die Hotline des BRK erfolgen könnten. Er habe von Anrufen im Impfzentrum des Landkreises gehört, das aber selbst keine Termine ausmache. Im Impfzentrum selbst werde es in wenigen Tagen mit den Impfungen losgehen. Im Landratsamt geht man nach Auskunft eines Sprechers davon aus, dass sich die Zahl der Impfstoffdosen in den kommenden Tagen steigern werde. Auch dort ist man zuversichtlich, dass neben den mobilen Impfteams auch die Ärzte im Impfzentrum bald loslegen können.
Seit Sonntag haben sich im Landkreis nach Angaben des Landratamtes weitere 17 Menschen mit dem Coronavirus infiziert. Damit steigt die Zahl der Infizierten auf 5666. Im Klinikum Fürstenfeldbruck werden derzeit 22 Covid-19-Patienten behandelt, vier von ihnen beatmet. Die Zahl der Genesenen beträgt 4716.
Das Gesundheitsamt hat als Sieben-Tage-Inzidenz den Wert 132,27 pro 100 000 Einwohner ausgerechnet. Am Sonntag lag der Wert noch bei 135,45. Das Robert-Koch-Institut, das regelmäßig abweichende Werte angibt, veröffentlichte am Montag für den Landreis eine Inzidenz von 143,6. Am Sonntag lag dieser Wert bei 160,5.
