Drei dicht beschriebene Seiten umfassen die Richtlinien, Vorgaben und angedrohte Strafen, die das Olchinger Faschingszugs-Komitee auf seiner Internetseite für die Teilnehmer am kommenden Faschingszug veröffentlicht hat. Die gibt es neben dem traditionell größten Zug in Südbayern am Faschingsdienstag in Olching im Landkreis auch in Gernlinden, Mammendorf und Moorenweis. Hier und da laufen die Anmeldungen für die Faschingswagen und -fußgruppen eher schleppend bei den Organisatoren ein, auch weil nach Corona doch einige Wagenbauer weggebrochen sind. Neu ist die Begrenzung der Lautstärke durch das Landratsamt Fürstenfeldbruck.
Von dort wurde jetzt vorgeschrieben, dass 90 Dezibel nicht überschritten werden dürfen. "Einige Ausreißer lagen über 100 Dezibel mit einem Spitzenwert von 140 Dezibel wie ein Düsenjet", weiß Luca Maier vom Olchinger Organisationsteam zu berichten. Da habe es Beschwerden von Anliegern und Zuschauern gegeben. Moorenweis und Gernlinden beginnen am Faschingssonntag jeweils um 14 Uhr die Umzugssaison. "Wir rechnen mit vier bis fünf Wagen aus Gernlinden selbst", berichtet Hannes Haschka für das veranstaltende Komitee des Ortsvereinskartells. Früher wären es deutlich mehr gewesen. Geblieben sind die Gernlindener Feuerwehr oder die Burschen zählt Haschka auf. Einige würden noch dazukommen, ist er optimistisch, weil das Bauen auch erst losgehe. "Bis zum Faschingssonntag um zwölf Uhr können sich noch Wagen und Fußgruppen anmelden", so Haschka. Um 14 Uhr wird vor dem Bürgerzentrum gestartet. Doch ohne Faschingswagen von außerhalb würde der Umzug kaum funktionieren. Im vergangenen Jahr nach der Coronapause haben 13 Wagen und Fußgruppen in Gernlinden teilgenommen. "Mein Ziel sind 15 bis 20", sagt der örtliche Organisator. Doch die Konkurrenz aus Moorenweis schmerzt etwas. Dort gibt es den Zug alle vier Jahre ebenfalls am Faschingssonntag, diesmal erneut veranstaltet vom TSV Moorenweis.
In Mammendorf beginnt der Zug am Faschingsdienstag um 14.30 Uhr. Dort rechnet man dann auch mit Teilnehmern aus Moorenweis, sodass Mammendorf mit bis zu 30 Wagen und Gruppen kalkuliert. Auch in Olching wird noch gebaut. Noch sind gut vier Wochen Zeit bis zum 13. Februar, wenn dort um 14 Uhr die Gaudi beginnt und sich die Wagen und Fußgruppen am Daxerhof in der Feursstraße aufstellen. Ganz vorn fährt wie immer der Komiteewagen die Hauptstraße hoch und runter. In Olching werden zudem die schönsten und besten Wagen und Gruppen prämiert. Da fließt auch das "Gesamtverhalten" ein, darunter auch "Musik und Lautstärke", so das Team um den langjährigen Vorsitzenden Johann Krämer und Luca Maier. Der große Unmut der Wagenbauer über die vom Landratsamt vor einigen Jahren geforderte TÜV-Abnahme oder die Vorlage eines Dekra-Gutachtens, das zusätzliche Kosten verursacht hat, scheint verraucht zu sein.
Maier rechnet mit insgesamt etwa 25 Wagen und fünf Fußgruppen. "Fünf bis acht kommen immer aus Olching", gibt er sich zuversichtlich. Er selbst ist auch auf dem Wagen der Faschingsgilde Olching (FGO) dabei. Dort war Maier zuletzt die drei Coronajahre Faschingsprinz gewesen. Der FGO-Wagen habe wieder gute Chancen bei der Prämierung auf einen der vordersten Plätze zu kommen. "Meistens gibt es ein Duell mit dem Motorsportclub Olching (MSCO)", so Maier. Der hätte zuletzt immer gewonnen. 150 Euro bekommt diesmal die Nummer eins. Für Platz fünf gibt es noch 35 Euro. Die beste Fußgruppe bekommt 60 Euro. Da konkurrieren regelmäßig auch die "Ampernixen", die Volksbühne Olching und der Gerlindener Weiberfasching um Platz eins. Zwei erste Preise gibt es auch für die auswärtigen Wagen und Gruppen. Alles muss auch finanziert werden. Pro Teilnehmer auf den Wagen verlangt das Festzugkomitee zwei Euro als "Kulturzuschuss". 50 Personen ist die maximale Teilnehmerzahl pro Wagen. Verboten sind dort Flaschen und Gläser, Rauchbomben und Pyrotechnik. Auch Kunststoffabfälle wie Styroporkugeln, Konfetti, zerkleinerte Folien, Stroh oder zerkleinertes Abfallpapier dürfen nicht aufs närrische Volk herabfallen. Zum Schutz der Kinder verlangt das Olchinger Zugkomitee auch, dass keine Bonbons neben und unter die Fahrzeuge geworfen werden.