Ukraine-Flüchtlinge:169 Betten in der Budrio-Halle

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An der Außenwand der Budrio-Halle in Eichenau sind die Partnergemeinden auf einer Tafel vereint. In der Halle werden bald Geflüchtete aus der Ukraine vorübergehend leben. (Foto: Carmen Voxbrunner)

Landratsamt schafft in Eichenau Schlafplätze und richtet in Olching Wohnungen für Geflüchtete aus der Ukraine ein.

Von Erich C. Setzwein, Eichenau

Noch am Wochenende haben die Eichenauer Handballer die Halle genutzt, jetzt sollen in dieser Woche in der Budrio-Halle von Eichenau 169 Schlafplätze für neu ankommende Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine entstehen. Nach einer Besichtigung durch Vertreter des Landratsamtes und der Gemeinde soll am Dienstag zunächst ein Boden zum Schutz des Turnhallenbodens verlegt und dann die Schlafplätze eingerichtet werden. Um die Privatsphäre der Geflüchteten zu schützen, hat Eichenaus Zweiter Bürgermeister Josef Spiess darauf gedrungen, dass um die Fensterscheiben der Halle ein Sichtschutz angebracht wird.

Laut Spiess ist es die einzige Halle, die die Gemeinde Eichenau zur Verfügung stellen kann. Die Turnhalle der Josef-Dering-Schule hat einen zu kleinen Sanitärbereich, und die Halle der Starzelbachschule ist derzeit Baustelle. Alle Vereinssportarten müssen nun ausweichen und in anderen Hallen unterkommen. Das funktioniere teilweise auch schon, sagte Spiess am Montag. Er berichtete, nach der Belegung des Kreisjugendring-Gebäudes im Fürstenfeldbrucker Stadtteil Gelbenholzen am vergangenen Wochenende würden nun je eine Halle in Germering und in Adelshofen für die kurzfristige Unterbringung von Flüchtlingen vorbereitet. Eine weitere Halle im westlichen Landkreis zu nutzen, sei im Gespräch. Was alles für den Betrieb dieser Unterkünfte notwendig ist, zeigt wiederum das Beispiel der Budrio-Halle: Vor der Halle wird ein Zelt mit mehreren Waschmaschinen aufgebaut, wo die Menschen aus der Ukraine waschen können. Um die Verpflegung könne sich wegen der kurzen Wege der Wirt der Sportgaststätte kümmern, schlug Spiess vor.

Derweil soll im Gewerbegebiet Maisach ein Ankunftszentrum entstehen, von dem aus die Flüchtlinge auf die zur Verfügung stehenden Unterkünfte verteilt werden.

In Olching wird die Stadt ein Wohngebäude an der Josef-Tauscheck-Straße für Geflüchtete zur Verfügung stellen. Bürgermeister Andreas Magg teilte mit, dass das im Stadteigentum befindliche Haus mit acht Wohneinheiten nach dem Um- und Neubau nun für die Ankunft von Flüchtlingen hergerichtet werden. Das Landratsamt kümmere sich um die Ausstattung der Räume. Das Gebäude in der Josef-Tauscheck-Straße eignet sich aufgrund der räumlichen Aufteilung besonders gut für die Unterbringung von Familien mit Kindern. "Wir können damit vor allem den Kindern ein neues, sicheres Wohnumfeld bieten, in dem sie schnell Anschluss und Freunde finden können", so Christiane Tupac-Yupanqui, Referentin für Migration, Integration und Gleichstellung und Fritz Botzenhardt, Referent für Finanzen und Liegenschaften, in einer Mitteilung.

In der Stadt Olching sind wie in den Nachbarorten auch bereits etliche Ukrainerinnen und Ukrainer angekommen, sie wohnen vorerst in der bisherigen Asylbewerberunterkunft im Stadtteil Geiselbullach. Ebenso wie in anderen Orten haben viele Olchinger vorbildlich reagiert und entweder schon Geflüchtete aufgenommen oder Wohnraum angeboten. "Wir wollen einen Beitrag leisten, um die Menschen, die in ihrer Heimat und auf der Flucht nach Deutschland so viel Leid erfahren haben, bei uns in Olching gut unterzubringen", sagte Magg.

Das Landratsamt Fürstenfeldbruck hat unterdessen darauf aufmerksam gemacht, Angebote zur Unterbringung Geflüchteter auf der Seite www.ukraine-hilfe.bayern.de zu melden. Sollten die Kommunen Aufrufe gestartet haben und auch Unterkünfte vermitteln, könnten gerade private, kleinere Angebote auch dorthin gemeldet werden.

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